"Mickey-Mouse" in der Wetterau am 07. Mai 2017
OWK wanderte um die Keltenwelten am Glauberg
Wer hat ihn nicht schon gesehen? Mittlerweile ist er in jedem Geschichts-Schulbuch abgebildet: Der Keltenfürst vom Glauberg, dessen Blattkrone an gewaltige Ohren erinnert! Die sensationellen Funde der reich ausgestatteten Fürstengräber, insbesondere die fast vollständig erhaltene, lebensgroße Statue des Kriegers waren der Anlass, ein Museum und eine Forschungsstätte inmitten der großen keltischen Anlage am Glauberg zu errichten. Wer ein verstaubtes Museum erwartet hatte, der wurde angenehm enttäuscht. Mit vielen interaktiven "Computerspielen" - was besonders die Kinder in ihren Bann zog - wird gezeigt, welch wissenschaftliche Detektivarbeit erforderlich ist, um das Leben einer Kultur aus dem 5. Jahrhundert v. Chr. nachzuempfinden, die keinerlei Aufzeichnungen hinterlassen hat. Mit Luftbildern, Magnetfeldmessungen und Pollenanalysen konnten sogar der Anbau, sowie Art und Zubereitung der keltischen Ernährung minutiös nachempfunden werden, was derzeit in einer Sonderausstellung gezeigt wird.
Vor dem Museumsbesuch stand jedoch eine Wanderung unter der Führung von Jürgen Schleicher und Erhard Schwepler über die sanften Wellen der Wetterau und durch die abwechslungsreichen Streuobstwiesen auf dem Programm. Besonders eindrucksvoll war der Blick von einer Aussichtplattform über die betörend duftenden Rapsfelder, dessen Neongelb mit dem frischen Grün des Waldes einen interessanten Kontrast bildete. Viele Schautafeln am Weg informierten sowohl über die Ausgrabungen, wie auch über die Erfolge des Naturschutzes, was sich nicht zuletzt durch die Wiederansiedlung der Störche zeigt.
Autor: Hans-Jürgen Badior
