Zu nah, um dort gewesen zu sein?

OWK erkundete das Heusenstammer Schloss

Obwohl das Schloss Schönborn doch direkt vor unserer Haustür liegt, war es den wenigsten der 31 Teilnehmer der Januarwanderung des Odenwaldklubs näher bekannt. Und so zeigte sich mancher Wanderer von der Wirkung der großzügigen Anlage und ihrer Bedeutung in der Geschichte des Heiligen Römischen Reiches überrascht.
Obwohl das Reich im Jahre 1764 bereits im Niedergang begriffen war, war das Schloss noch einmal Teil eines "halb majestätischen, halb gespenstischen Welttheaters", wie es der Augenzeuge Johann Wolfgang von Goethe in seinem Werk "Aus meinem Leben, Dichtung und Wahrheit" beschrieb. Der amtierende Kaiser Franz I. Stephan und sein Sohn Joseph II. warteten hier auf den Ausgang der Kaiser"wahl" in Frankfurt, die längst hinter den Kulissen abgekartet war.
Heute beherbergt das Schloss das Heusenstammer Rathaus und gibt dem Weinfest im Sommer und dem Adventsmarkt in der Vorweihnachtszeit ein stilvolles Ambiente.

Die Genusswanderer vor Schloss Schönborn in Heusenstamm

Zwei mal Bieber und einmal Biber

Bei überraschend gutem Wetter in diesem nassen Januar startete die Wandergruppe der Routiniers bei Nieder-Roden und die der Genusswanderer in Heusenstamm, um durch die Flussauen bis nach Mühlheim a. M. zu laufen.
Das Flüsschen Bieber, an dessen linken Ufer das Schloss Schönborn liegt, entspringt in der Nähe von Götzenhain und gab der Region nördlich von Rödermark den Namen Biebermark. Auch der heutige Stadtteil von Offenbach ist nach diesem Flüsschen benannt, den die meisten sicher durch das ehemalige Stadion des OFC, den Bieberer Berg, kennen.
Nach ausgiebiger Rast in der Käsmühle, einem sehr empfehlenswerten Ausflugslokal zwischen Bieber und Mühlheim, konnten sich die Wanderer von der Wirkung der Renaturierungsmaßnahmen des Flusslaufs überzeugen, die immerhin schon die nachtaktiven Biber zur Wiederansiedelung bewegten.

Routiniers vor Schloss Schönborn in Heusenstamm

Schloss Schönborn in Heusenstamm

Ausflugslokal Käsmühle