Odenwaldklub
Groß-Zimmern e.V.

wandern mit dem Odenwaldklub



Kunst und Natur mit Weitblick
OWK wanderte auf dem Tromm-Kunstweg


Einige der höchsten Odenwaldgipfel fest im Blick hatten die OWK-Wanderer bei ihrer Überschreitung des Tromm-Höhenzuges am vergangenen Sonntag.

Die Tromm, obwohl mit ihren 577 m nur der sechst höchste Berg des Odenwalds, bietet jedoch von ihrem Rücken beeindruckende Fernsichten, sowohl auf die benachbarten Höhenzüge wie auch in die Täler der Weschnitz und des Ulfenbachs und sogar bis in die Rheinebene mit Mannheim und Ludwighafen. Am Horizont waren auch der Pfälzerwald und Rheinhessen klar zu erkennen.

Der Weg von der Kraidacher Höhe ist gesäumt von zahlreichen Skulpturen die einheimische Künstler hier oben aufgestellt hatten. Auch wenn die Aussage mancher Werke nicht unbedingt sofort erkennbar war, so gaben die angebrachten kleinen Täfelchen oft den entscheidenden Denkanstoß zum Innehalten.

Nach ausgiebiger Rast am Ireneturm, benannt nach der Darmstädter Prinzessin Irene von Preußen, erreichte man den Lindenstein. Dieses kleine Felsenmeer besteht aus dem eigentümlichen Tromm-Granit, einem Überrest des 420 Millionen Jahre alten Gebirges, das einst von den Vogesen bis ins Erzgebirge reichte und beginnend vor ca. 50 Millionen Jahren im Oberrheinischen Graben versank. Über die Tromm zieht sich auch ein Steinwall der in früherer Zeit zur Grenzmarkierung der Herrschaftsbereiche Erbach, Mainz und Kurpfalz diente. Diese mühevolle Methode wurde später zu Gunsten der Markierung mit Grenzsteinen aufgegeben, wovon auch ein "Dreimärker" Auskunft gibt.

Auf dem Weiterweg wurde es am Brandschneiderskreuz ein wenig gruselig: Hier soll ein Schneider um 1500 von Hexen auf ihren Besen zu Tode geritten worden sein. Angesichts der wunderbaren Aussicht auf Hammelbach und der faszinierenden Kunststücke der MotoCross-Spezialisten in ihrem Trainingsgelände war die Gänsehaut aber schnell verflogen und man schritt der wohlverdienten Pause im Ausflugslokal "Alt-Lechtern" entgegen. Jedoch nicht ohne vorher den Kopf in den "Summstein" gesteckt zu haben, um das Phänomen der Resonanz auf dem Hammelbacher Klangweg körperlich zu erleben.

Auf dem weiteren Abstieg von Alt-Lechtern nach Fürth präsentierte noch ein aufgeschnittener Holzkohlenmeiler sein Inneres während vom gegenüberliegenden Hang das Örtchen Lindenfels in der Abendsonne blitze.

Im Bus der Firma Winzenhöler auf dem Heimweg blieb nicht viel Zeit die zahlreichen Erlebnisse noch einmal Revue passieren zu lassen denn man sprach schon von der nächsten Wanderung am 14. Oktober, die an die badische Weinstraße führen wird.

Autor und Fotos: Hans-Jürgen Badior

10.jpgBlick vom Tromm-Kunstweg auf Mannheim im Rheingraben
15.jpgEin Teil der Wanderer auf dem Lindenstein, der auch kleines Felsenmeer genannt wird.
31.jpgDie Wandergruppe des OWKs bei der Einkehr in Alt-Lechtern