Odenwaldklub
Groß-Zimmern e.V.

wandern mit dem Odenwaldklub



Mallorcas Norden mit allen Sinnen genießen,
eine Wanderreise der besonderen Art


Am 21. September 2018 machten sich 22 Wanderer des Odenwaldklubs Groß-Zimmern, benachbarter Ortsverbände und Gäste auf zu einer Wanderreise in Mallorcas Norden. Die Reise wurde - wie bereits auch in 2014 - von dem Reiseunternehmen STEWA Touristik GmbH aus Kleinostheim organisiert.

Schon die Busfahrt zum Hotel in Alcanada in der Bucht von Alcudia war ein Erlebnis. Auf der von weißen und rosa Oleandern gesäumten Autobahn ging es quer über die Insel immer das Tramuntana-Gebirge als Kulisse vor Augen. Über der Baumgrenze kahle Gipfel, darunter aber ist fruchtbares Land mit niedrigen Kiefernwäldern, unterbrochen von zahllosen mallorcinischen Landhäusern verstreut über das ganze Gebiet. Aber auch viele kleine Ortschaften mit engstehenden beigefarbenen Häusern und den typischen erdbraunen Ziegeln und jeweils einer Kirche mit verziertem Turm schmiegen sich in die Landschaft hinein. Vorbei an Plantagen mit Mandelbäumen, Rebenfeldern und auch ein paar alten Windmühlen erreichten wir den Zielort mit dem ersten Blick auf das blaue Meer. Vom Hotel HSM President hat man einen fantastischen Blick über die Bucht von Alcudia und am Abend konnten wir uns hier von den Wandertouren ausruhen.

22.jpgBlick vom Hotel HSM President auf das Meer

Das Wetter in Mallorca war für die Wandergruppe eine Verlängerung des diesjährigen heißen Sommers in Deutschland mit Temperaturen um die 30 Grad und hoher Luftfeuchte.

Die Wanderführer, das Ehepaar Winfried und Gitta Reusert, hatten die Wanderer schon in Groß-Zimmern mit dem Bus abgeholt und begleitet. Für die kommenden Tage waren insgesamt 5 besondere Wanderstrecken ausgesucht.

Am ersten Tage ging es quasi zum Einlaufen von der Römerbrücke über den Kalvarienberg durch das mittelalterliche Pollenca mit seiner ganz besondere Atmosphäre. Weiter führte unser Weg auf steinigen Wegen hoch zum Kloster Mare de Deu und dort konnten die Wanderer den herrlichen Panoramablick über den Norden der Insel genießen. An einem besonderen Aussichtspunkt gab es eine Mittagsrast und alle ließen sich die vom Hotel mitgebrachte Brotzeit mit einem Schluck Rotwein schmecken, ein schönes Ritual das auch bei den kommenden Wanderungen beibehalten wurde.

02.jpgRömerbrücke

Am folgenden Tag wurde es dann etwas schwieriger. Über eine wildromantische, schwierig zu befahrene Straße brachte uns der Bus zur Cala Torta. Durch das Naturschutzgebiet Llevant wanderten wir weitab von jeder Zivilisation in ständigem Auf und Ab über zerklüftete Felsen entlang der Küste von einer malerischen Badebucht zur anderen, begleitet von dem Rauschen der Brandung an Felsen und in den Buchten. Bei großer Hitze und wenig Schatten kamen die Wanderer an die Grenze ihrer Belastbarkeit. Wasser wurde knapp aber freundliche einheimische Camper halfen aus.

11.jpgBadebuchten

Eine weitere Steigerung bot am kommenden Tag die klassische Küstenwanderung hoch über dem Meer vom Aussichtspunkt Mirador de ses Barques oberhalb von Sóller nach Cala Tuent. Von hier hat man eine sehr schöne Aussicht auf Port de Sóller. Das weite Balitztal hat ein besonderes Klima; von drei Seiten durch Berge geschützt und eine Seite offen zum Meer, war es in früherer Zeit bekannt für Olivenöl als "Tal des flüssigen Goldes" und heute bekannt für Orangen. Auf steinigen, steilen Wegen ging es hoch durch die terrassenförmig angelegten Olivenhaine. Unterwegs auf einer Finca gab es frisch gepressten Orangensaft. Einem alten Schmugglerpfad folgt der Wanderweg hoch über der Felsenküste entlang mächtiger Steilhänge hinunter an den Strand der Cala Tuent. Mit dem Schiff ging es dann zurück nach Sóller entlang der schroffen Felsenküste. Das malerische Städtchen Port de Sóller in der Abendsonne zu erleben, war einer der Höhepunkte der Reise.

21.jpgHafen von Port de Sóller

Nach einem Ruhetag, den die meisten für einen Besuch der sehenswerten Altstadt von Alcudia nutzten, folgte am nächsten Tag eine Wanderung über die Halbinsel Victoria. Diese trennt die Badebuchten von Alcudia und Pollenca. Die Wanderung erwies sich als die Anspruchvollste. Auf steilen Wegen hoch zum Gipfel des Berges Talaia mit großartigem Rundumblick auf den Norden Mallorcas und ebenso steilem Abstieg waren 360 Höhenmeter zu bewältigen.

27.jpggroßartiger Rundumblick auf den Norden Mallorcas

Am letzten Wandertag starteten wir am Stausee Gorg Blau und wanderten entlang einer alten Wasserleitung zum Refugi Tossals Verds. Die Tour führte - natürlich auch auf steinigen Wegen - aber überwiegend bergab und war damit ein wenig erholsam nach den Anstrengungen des Vortages. Wir wanderten durch Steineichenwälder, die ein wenig Schatten boten und hatten immer wieder herrliche Ausblicke auf die schroffen Gipfel des Tramuntana-Gebirges. Das Wandern bei Wärme und Sonnenschein in einer herrlichen Landschaft mit einer harmonischen Truppe lässt diese Reise für alle Teilnehmer zu einem unvergesslichen Erlebnis werden.

Autor: Norbert Kaiser
Fotos: Norbert Kaiser und Hans-Jürgen Badior

40.jpgAbschiedsfoto der Wandergruppe mit Wanderführern