Odenwaldklub
Groß-Zimmern e.V.

wandern mit dem Odenwaldklub



In der Riviera Deutschlands,
Odenwaldklub wanderte entlang der Badischen Weinstraße


Wie gut, dass heutzutage die meisten Weintrauben mit der Maschine geerntet werden, denn da bleiben für Hungrige und Durstige jede Menge Früchte am Stock hängen. Auch die 47 Odenwaldklubwanderer aus Zimmern machten sich am vergangenen Sonntag über die Erntereste in den Wingerten an der südlichen Bergstraße her. Der zuckersüße Saft gab schnell neue Kraft für die anspruchsvollen 17, 11 oder 8 km langen und durchgehend hügeligen Strecken der drei Wandergruppen auf dem Blütenweg zwischen Schriesheim und Weinheim.

letzte TraubenernteTraubenernte zwischendurch

Die heiße Frühherbstsonne schien dazu vom wolkenlosen Himmel. Er war schon strapaziös, dieser Sonntag!
Doch die Mühe wurde gleich belohnt: Trauben, Nüsse, Birnen, Äpfel gab es reichlich am Wegesrand, der Ausblick auf die Rheinebene bis Mannheim und Ludwigshafen war grandios, die Landschaft abwechslungsreich und die Wege immer auf halber Höhe zwischen Wald und Weingärten ...

Ausblick auf die RheinebeneAusblick auf die Rheinebene

... kurzweilig und mit mancher Überraschung: Eine Ziegenherde, der Blick in einen Silbererzstollen, ein ehemaliges Kloster und ganz zum Schluss dann der Höhepunkt: Weinheim.

Schon der Abstieg vom Blütenweg in die Stadt hinunter war bezaubernd: Es ging unter riesigen Mammutbäumen und anderen 140 verschiedenen Baumarten durch den Exotenwald zum Schloss hinunter und durch dessen Park dann weiter in die Altstadt ins Gerberbachviertel mit seinen uralten Handwerkerhäusern und engen Gassen, die der namensgebende Gerberbach durchfließt.

durch die Altstadt von Weinheimdurch die Altstadt von Weinheim

Vorbei an repräsentativen Adelshöfen - in denen u.a. auch die Ullner von Dieburg residierten - ging der Weg zum "Sichtungs- und Schaugarten Hermannshof", einer über zwei Hektar großen und seit über 200 Jahren bestehenden Parkanlage rund um die ehemalige Villa der Fabrikantenfamilie Freudenberg, die auch heute noch den größten Teil der Unterhaltskosten trägt. Allein 2.500 Staudenarten sind hier zu bewundern und die halbe Stunde Aufenthalt in dem Blütenmeer war viel zu kurz.

im Hermannshofim Hermannshof

Aber der Magen verlangte nach sieben Stunden nach etwas Kräftigem und da waren die vielen Cafes und Gasthäuser rund um den Marktplatz genau das richtige Ziel. Der leicht ansteigende, rechteckige und autofreie Platz war komplett möbliert und hunderte von Menschen genossen plaudernd und ganz entspannt die Nachmittagssonne. Da waren die müden OWK-ler aus Zimmern genau richtig und mancher, der die Augen schloss und die Fachwerkhäuser und die Burg Windeck, die über der Stadt thront, ausblendete, glaubte sich nicht 40 sondern 1400 km in Richtung Süden versetzt. Gott sei Dank war das aber nur ein Traum, denn nach dem Essen fuhr deshalb Jürgen Schleicher von der Fa. Winzenhöler die an Speis und Trank und Eindrücken satten Zimmerner wieder gut und sicher nach Hause.

22.jpgAbschied der Wandergruppe von Weinheim

Autor: Helmut Kriha
Fotos: Norbert Kaiser und Hans-Jürgen Badior