Odenwaldklub
Groß-Zimmern e.V.

wandern mit dem Odenwaldklub



Wanderung auf den Wegen der Spessarträuber
von Rohrbrunn zur Kartause Grünau


Am 19. August, eine Woche vor der Kerb 2018, unternahm der Odenwaldklub Groß-Zimmern eine Wanderung durch den Spessart.

Wie immer in zwei Leistungsgruppen führte der Weg die Routiniers zuerst auf den Eselsweg und dann – wie die Genießergruppe - auf den Spessarträuberweg.

Der Eselsweg hat seinen Namen vom Salztransport erhalten, der hier in längst vergangenen Zeiten mit Eseln durchgeführt wurde. Sicher kein ungefährliches Unterfangen, wie die Überschrift schon zeigt, denn Salz war damals eine Kostbarkeit. Die 43 Wanderer konnten aber erstmal ganz entspannt die schattigen Wege genießen. Ein Fliegerkreuz am Wegrand machte dann deutlich, dass es hier nicht immer so idyllisch war. 1943 gab es hier einen der Luftkämpfe des 2. Weltkrieges und ein junger Flieger stürzte im Spessart ab.

Auf dem Weg mit dem Spessarträuberzeichen gelangten die Gruppen dann in das Kropfbachtal und hier an ein Steinkreuz mit der Inschrift „J.A.HSTB“ 1773. Es ist für den Erzwilderer Johann Adam Hasenstab errichtet worden, der an dieser Stelle 1773 erschossen wurde, nachdem man ihn für vogelfrei erklärt hatte. Bei der Obrigkeit verhasst, aber beim Volk beliebt, konnte er viele Jahre seinem Gewerbe nachgehen und ein sehr abenteuerliches Leben führen!

Bei den sommerlichen Temperaturen waren alle dankbar, dass der Weg weiterhin durch dichten Wald führte und auf z.T. verwunschenen Pfaden kamen die Wanderer schließlich zur Kartause Grünau.

Auch um diese rankt sich eine Geschichte, die recht blutrünstig ist. So soll an dieser Stelle die Gräfin Elisabeth von Hohenlohe ihren Gemahl bei einem Jagdunfall getötet haben. Als Buße stiftete sie 1328 den Kartäusern dieses Kloster, das dann ebenfalls eine wechselvolle Geschichte von Plünderungen und Zerstörungen aufzuweisen hat. Die noch vorhandenen Ruinen aus der Blütezeit des Klosters vermitteln aber immer noch ein mittelalterliches Flair und in dem Gasthaus aus dem 17.Jahrhundert kann man sehr gute Forellen essen. So ist aus der Büßerstätte von einst ein beliebtes Ausflugsziel geworden.

Auf den letzten 2,5 km der insgesamt 20 km langen Strecke wurden die Beine dann ziemlich schwer und für einige Wanderer war die Grenze der Belastbarkeit erreicht, als endlich der Bus in Sicht kam. Die Schlussrast im „Jägerhof“ in Weibersbrunn war dann mehr als verdient.

foto.jpgGruppe der "Routiniers" auf dem Eselsweg
foto.jpgGruppe der "Genießer" auf dem Endspurt zur Kartause Grünau