Odenwaldklub
Groß-Zimmern e.V.

wandern mit dem Odenwaldklub



OWK-Kulturwanderung im Dreiländereck


Wo Hessen, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz aufeinandertreffen liegt die Universitätsstadt Mannheim. Dorthin begaben sich am 24. März 51 Wanderer des OWK und ihre Gäste, um den Mannheimer Waldpark und die Stadt zu erkunden. An der Rheingoldhalle begannen die Touren in zwei Leistungsklassen von 12 bzw. 15 km durch den frühlingshaften Auenwald bei anfänglich strahlendem Sonnenschein.

Dieses Naherholungsgebiet der Stadt Mannheim ist teilweise ein Naturschutzgebiet mit großer Artenvielfalt, darunter ca. 60 Vogelarten. Davon konnte man sich auch akustisch überzeugen, wobei ein wahres „Spechtkonzert“ besonders beeindruckend war. Die Wanderungen führten entlang des „Bellenkrappen“ und des „Schlauchs“ – so heißen die alten Rheinarme. Am Wegesrand war auch ein Hotel der besonderen Art zu besichtigen, die Heldbockeiche. Für ca. zwei Jahre dürfen es sich hier die Larven des seltenen Heldbocks in einer riesigen gefällten Eiche gemütlich machen...

An den Rheinterrassen trafen sich dann beide Gruppen und wurden am Stephanienufer zünftig von ihrer Stadtführerin Stephanie Beauharnais (eine Adoptivtochter Napoleons, die einen badischen Erbprinzen heiratete), alias Martina Kohlenberg-Grießling, begrüßt.

Mannheim wurde im 2. Weltkrieg stark zerstört und danach als „Quadratestadt“ zwischen Rhein und Neckar neu aufgebaut. Dass trotzdem noch Historisches erhalten blieb, zeigte sich gleich bei der ersten Station am Wahrzeichen Mannheims, dem 60 m hohen Wasserturm mit dem beeindruckenden Jugendstil-Ensemble ringsum. Daneben das Carl Benz Denkmal mit einer Nachbildung des Fahrzeugs, mit dem Bertha Benz 1888 – sehr mutig – von Mannheim nach Pforzheim und zurück fuhr und damit dem Automobil zum Durchbruch verhalf.

Weiter ging es zur Christuskirche, zum Luisenpark und vorbei am Nationaltheater. Auf einer Bank konnte man sich neben das Mannheimer Original, den „Blumepeter“ setzen. Beeindruckend auch der größte Barockschloss-Komplex nach Versailles, der hier in Mannheim ab 1720 in nur 40 Jahren errichtet wurde!

Den Krieg überstanden hat auch die historische Sternwarte, die zu damaligen Zeiten sehr berühmt war. In ihrem Gästebuch hat sich auch Mozart verewigt, der längere Zeit in Mannheim weilte und hier seine Frau Constanze kennenlernte.

Über den Marktplatz mit dem historischen Doppelbau Rathaus/St. Sebastians-Kirche und das türkische Viertel „Little Istanbul“ gelangten die nun doch etwas pflastermüden Wanderer zum urigen „Kellers Weinrestaurant“. Hier fand die Schlussrast bei regionaler Küche und Pfälzer Wein statt – der Abschluss einer gelungenen Wanderung!

Autor: Monika Ebert
Fotos: Hans-Jürgen Badior
Wandergruppe am WasserturmWandergruppe am Wasserturm
Wandergruppe am WasserturmDie OWK-Wanderer auf der Galerie des Wasserturms, eines Wahrzeichens der Stadt Mannheim
Mannheim FriedrichsplatzMannheim Friedrichsplatz, Das Jugendstil-Ensemble bei den Wasserspielen am Friedrichsplatz, unmittelbar am Wasserturm gelegen