Odenwaldklub
Groß-Zimmern e.V.

wandern mit dem Odenwaldklub



Schnee im Mai und Sonne im Herzen


Wanderwoche des OWK im Nordschwarzwald


Vierzig Groß-Zimmner Wanderer und ihre Gäste staunten nicht schlecht: Als der Bus am Sonntag die Schwarzwaldhochstraße erklomm, wurde mit jedem Höhenmeter die Schneedecke immer dicker. Jedoch zauberten die Sonnenstrahlen regelrechte Brillanten aus den Schneekristallen auf dem frischen Grün der Laubbäume, was allein schon ein kurioser Anblick war. Beim Frühstück in der urigen Schwarzwaldhütte auf fast 1000 m Höhe konnte man schon fast von einer geschlossenen Schneedecke sprechen. Entsprechend schwierig gestaltete sich der Abstieg entlang der beeindruckenden Wasserfälle nach Ottenhöfen, wo Organisator Jürgen Schleicher das Quartier für die Woche ausgesucht hatte.

Schnee im MaiSchnee im Mai

Umso entspannter erwies sich am Folgetag das Gehen auf dem Ortenauer Weinpfad: Bei recht gutem Wetter schlenderte man unter der Führung von Rainer und Marlene Reichert gemütlich durch Weinberge, Obstgärten und frühlingshafte Wälder nach Weierbach. Vor und nach der Mittagsrast in Durlach erfreuten sich die Wanderer an den Ausblicken in die Täler des Schwarzwaldes und an so manchem "Schnapsbrunnen", den die einheimischen Brenner hier an beinahe jeder Ecke aufgestellt haben.

Wandergruppe vor der Vollmers MühleWandergruppe vor der Vollmers Mühle

Der Reisebus der Fa. Winzenhöler, der die ganze Woche vor Ort war, erlaubte auch den Transfer zum etwas weiter entfernten Kaiserstuhl, der am Dienstag von den OWK-lern unter die Füße genommen wurde. Auf der Passhöhe, von Bahlingen kommend, stieg ein einheimischer Wanderführer zu, der viel von der speziellen Geografie, dem terrassenförmigen Weinanbau und allgemein von der fast tropischen Vegetation zu erzählen wusste. Nach einer regelrechten Berg- und Talbahn mit teils steilen Auf- und Abstiegen trafen sich die beiden Leistungsgruppen in Oberrotweil, einen Ortsteil von Vogtsburg i.K. zur Mittagseinkehr. Das Hinauftragen des gut gefüllten Magens auf den "Texaspass" ersparte wieder ein Bustransfer, bevor die zweite Etappe über den Katharinenberg mit der gleichnamigen Kapelle in Angriff genommen wurde. Der Anblick der wild wachsenden Orchideen in den Wiesen entschädigte für die geschlossene Kapelle. Am Mittwoch verschlechterte sich das Wetter. Auch der zunehmende Regen konnte die Zimmner Wanderer und ihre Gäste nicht davon abhalten, die folgende Etappe des Ortenauer Weinpfades über das Schloss Ortenberg nach Reichenbach in Angriff zu nehmen. Saunaartige Verhältnisse herrschten dagegen in der Naturfreundehütte Nothalde, in der die Wandergruppe zu einer zünftigen Vesper einkehrte während der gut geschürte Holzofen die nassen Regensachen schnell trocknete. Den Abschluss des Wandertages bildete ein Besuch des Fachwerkstädtchens Gengenbach, bei dem auch so mancher gute Wein oder auch ein Kuchen den Weg durch die Kehlen der Wanderer fand.

Regenbogen über OttenhöfenRegenbogen über Ottenhöfen

Statt der geplanten langen Wanderung zwang das Wetter am Donnerstag die Teilnehmer zu einem Ersatzprogramm. Doch die Besichtigung des Glasmacherhandwerks in der Dorotheenhütte, des Freilichtmuseums Vogtsbauernhof und einer Edel-Schnapsbrennerei erwies sich als äußerst interessant und alles andere als ein Lückenbüßer. Nach einem Schwarzwald-Buffet, bei dem weder die Forelle noch der Schinken noch die berühmte Torte fehlten, klang der Abend mit dem Singen von Wanderliedern zu Akkordeonmusik aus. Zum engagierten Profimusiker gesellte sich bald der Zimmner Wanderfreund Gerhard Kuhr, der mit seinen Jazz-Variationen den Saal rockte, was beide Musiker geradezu zu Höchstleistungen trieb. Zunächst im Nebel begann am Freitag die Umrundung des Mummelsees. Jedoch begleitete die Sonne den weiteren Abstieg zur Vollmermühle. In dem rustikalen Ambiente des Mühlenmuseums werden auch deftige Speisen und Getränke gereicht und Gerhard Kuhr lies es sich erneut nicht nehmen, mit seinem Akkordeon den Wanderern kräftig einzuheizen während draußen ein heftiger Regen niederprasselte der jedoch auf dem Weiterweg nach Ottenhöfen wieder von der Sonne verdrängt wurde, was sich in einem beeindruckenden Regenbogen zeigte. Besser kann man eine Wanderung nicht timen.

In der Vollmers MühleIn der Vollmers Mühle

Wie beim Zimmner OWK üblich, wurde auch noch die Heimfahrt zu einer Wanderung genutzt, die nach dem Abstieg entlang der Gaishöll-Wasserfälle in dem fast vollständig aus Fachwerkhäusern bestehenden Heilkurort Sasbachwalden endete. Der freundliche Busfahrer Markus Beisiegel brachte die Wanderfreunde, die noch lange von ihren Eindrücken zehren werden, wohlbehalten am frühen Abend in die Gersprenzgemeinde zurück.

Autor und Fotos: Hans-Jürgen Badior