Odenwaldklub
Groß-Zimmern e.V.

wandern mit dem Odenwaldklub



Viele Begegnungen auf der Hiwweltour


Viele Touren führen über die 1000 Hügel der rheinhessischen Schweiz. Die längste und schönste „Hiwweltour“ durchs Aulheimer Tal wanderte der OWK Groß-Zimmern am letzten Sonntag und erlebte dort einige Überraschungen. Schon bei der Ankunft in Flonheim die erste: Im „Dom des Wiesbachtals“, einer zweitürmigen imposanten Kirche, begrüßten zwei Pfarrer die Wanderer und ein Gospelchor probte stimmgewaltig für den Gottesdienst.

Beschwingt und kraftvoll ging es danach durch die Wingerte nach oben zu einem ganz besonderen Weinberghäuschen: Ein Trullo, der im 18 Jhdt. angeblich von italienischen Steinbrucharbeitern nach dem Vorbild apulischer Wohnhäuser erbaut wurde. Daneben ein kleiner Weinberg mit zuckersüßen Trauben, die zum Genuss der Wanderer freigegeben waren.

Nach dieser Labsal ging es weiter bergauf und bergab auf grasigen Weinbergwegen und durch einen der wenigen Wälder der Gegend zum Lonsheimer Turm zur zweiten Rast. Nach der Oswaldhöhe mit dem wunderbaren Ausblick auf die vielen umliegenden Dörfer folgten bald schmale und steile Pfade durch die ehemaligen ausgedehnten Sandsteinbrüche. Der Abbau des gelben Steins war früher Erwerbsquelle für hunderte Arbeiter und die Steine wurden bis nach Mainz (Dom, Hbf) und Köln (Dom) verfrachtet.

Die letzte Rast vor dem Ziel wurde am Naturfreundehaus Flonheim eingelegt und dort sorgten Kuchen, Torten und Kaffee für neue Energie auf den letzten Kilometern. Bergab und vorbei am Judenfriedhof waren die Wanderer bald wieder in Flonheim.

Die 18-km-Wanderer liefen von hier noch weiter ins Nachbarort Wendelsheim, die 13-km-Geher fuhren den Rest mit dem Bus. Für beide gabs im Wirtshaus „Zum Täubchen“ zum Abschluss was kräftigendes, bevor die Heimreise angetreten wurde.

Es war ein herrlicher Sonntag, der noch lange in Erinnerung bleiben wird, denn so viele schwer behangene Rebstöcke und soviele Windräder und soviele Böllerschüsse sieht und hört man wohl nur in Rheinhessen.

Und noch etwas sorgte für wachsende Freude und Gelächter: Ungewollt begegneten sich die beiden Gruppen bei jeder Rast aufs neue und selbst, als die „Langläufer“ glaubten, die anderen endlich „abgehängt“ zu haben, nahmen sie im Steinbruch prompt den falschen Pfad und auf dem Rückweg trafen sich beide Gruppen schon wieder. Das nennt man Eintracht a la OWK……

Autor Helmut Kriha
Die 35 Wanderer des OWK am Flonheimer TrulloDie 35 Wanderer des OWK am Flonheimer Trullo.
Bei idealer Fernsicht reichte von dort der Blick bis zum Feldberg im Taunus,
zum Niederwalddenkmal oberhalb Rüdesheims und zum Donnersberg in der Pfalz.