Soviel auswärtige Gäste hatte der OWK Groß-Zimmern wohl noch nie bei einer Wanderung, so dass das Hygienemanagement des Vereins stark gefordert war. Sogar aus Michelstadt reiste eine Dame an. Andere kamen aus des Nachbargemeinden und selbst vier Wanderer aus Darmstadt waren dabei. Dabei war sowieso gefühlt halb Darmstadt am letzten Sonntag unterwegs im Bessunger Wald. Die Hauptwege waren ausgelastet mit Radfahrern, Reitern, Joggern und Spaziergängern.

Wie gut, dass Tourenplaner Hans-Jürgen Badior viele schmale Trampelpfade ausfindig gemacht hatte, die zu verborgenen Naturschönheiten führten. Das begann schon am malerischen Ludwigsteich mit seinen vielen blühenden Seerosen. Auf schmalem Wege ging's danach am Waldrand entlang des Naturschutzgebiets Großer Bruch bis zum Diebsbrunnen und zum Ludwigstempel. Das Forsthaus Eiserne Hand und der Dippelshof waren die nächsten Ziele. Dahinter begann dann der schönste Teil der Wanderung: Ein schmaler Pfad, anfangs mitten durch hohen Ginster und danach längs einer kleinen Schlucht, führte zum Eleonorenbrunnen. Nach kurzer Rast ging es weiter zur Brücke über die Odenwaldbahn und den gleich dahinter liegenden Viermärkerstein, der auch die Kreisgrenze markiert. Eine besondere Herausforderung war die bald erreichte „Himmelsleiter“, ein kurzer und sehr steiler Anstieg hinauf zum imposanten Bismarckturm. Die 25 m hohe basaltverkleidete Betonkonstruktion steht zwar auf dem höchsten Punkt der Darmstädter Gemarkung, das verwahrloste und ungepflegte Umfeld des Bauwerks lässt ihn jedoch zum Tiefpunkt der Darmstädter Denkmalpflege herabsinken. Der abgestorbene Wald dort oben auf dem Dommersberg verstärkt noch das negative Bild.

Die Stimmung der Wanderer war trotzdem gut, denn die Hälfte des Wegs war jetzt geschafft. Nach längerem Abstieg folgte dann der nicht ganz so hohe Dachsberg mit seinem Wasserbehälter. Danach wurde wieder die Odenwaldbahn überquert und bald waren die Fischteiche und die Fischerhütte erreicht. Längs des Darmbachs stieg der Weg leicht an bis zu seiner Quelle und dem benachbarten Försterteich. Und von nun an ging es bergab - das Ziel vor Augen: Der Jugendhof am Bessunger Forsthaus unterhält sonntags ein Café mit leckerem Kaffee und Kuchen und auch Bratwurst war im Angebot. Auf dem 15.000 qm großen Gelände konnten sich die dreiundvierzig OWK-ler und die vielen anderen Gäste im Schatten der hohen Buchen weit verteilen. Das Virus hatte dort keine Chance und auch unterwegs und im Bus beachteten die Zimmerner Wanderer alle Hygieneregeln. Trotzdem hatten sie einen schönen und erlebnisreichen Tag.

GPS-Track zum Download: Download der Datei "Ludwigsteich-Bismarckturm.gpx"

Es bedurfte schon einer ausgeklügelten Logistik um 43 Wanderer auseinander zu halten. Nicht nur, dass in mehreren Gruppen gewandert wurde, auch die Wegführung und die Rastpunkte mussten zeitlich entkoppelt werden. Nur für das obligatorische Gruppenbild am Ludwigsteich wollte das nicht so recht gelingen, allerdings reichte bei dem strahlenden Wetter dafür eine fünfhundertstel Sekunde.