Odenwaldklub
Groß-Zimmern e.V.

wandern mit dem Odenwaldklub



Sechs heiße Stunden mit dem OWK im Fischbachtal



38 Grad waren vorhergesagt, „nur“ 35 Grad war dann die Höchsttemperatur während der Wanderzeit. Grund genug für viele Zimmerner OWK-ler, der Wanderung am letzten Sonntag fernzubleiben. So waren es dann auch nur 22 Hitzeresistente, darunter wieder viele Gäste aus Nachbargemeinden, die um halbneun mit dem Bus nach Niedernhausen aufbrachen. Aber diese wurden belohnt: Eine zwar anstrengende, aber einmalig schöne und abwechslungsreiche Rundwanderung durch fünf schmucke Dörfer (Nonrod, Meßbach, Steinau, Lichtenberg und Niedernhausen), phantastische Ausblicke auf das Schloss, den Otzberg und das Odenwaldvorland, kühlende Lüftchen auf den Höhen, süße Früchtchen am Wegesrand und für die trotzdem Erschöpften auch einige Abkürzungen.

Die Überraschung des Tages war aber eine unangekündigte Verpflegungsstelle an der Dieter-Held-Hütte oberhalb von Billings. Die schon vor Jahrzehnten „ausgewanderte“ Zimmerner Familie Jung spendierte dort eisgekühlte Getränke und salzige Knabbereien – eine Wohltat an einer Stelle, die einem anderen Zimmerner Wohltäter gewidmet ist: der verstorbene Groß-Zimmerner Dieter Held engagierte sich vielfältig im Vereinsleben von Fischbachtal.

Für die Routiniers ging es nach der Hütte nochmals steil nach oben zur vermutlich alemannischen Heuneburg mit den beiden Ringwällen und den markanten Felsformationen in deren Inneren. Bemerkenswert und unübersehbar auf diesem Gipfel war aber auch der langsam vertrocknende Hochwald – die letzten noch stehenden Bäume sind alle am Absterben.

Die Genießer gingen statt nach oben hinunter zum idyllisch gelegenen jahrhundertealten Hottenbacher Hof und von dort um das Heuburgmassiv herum direkt nach Lichtenberg. Dort trafen sie im Gasthaus Alt-Lichtenberg unterhalb des Schlosses auf die Routiniers zur gemeinsamen Abschlussrast. Im früheren Renteigarten des Schlosses, der heute als Biergarten genutzt wird und wunderschöne Ausblicke ins Fischbachtal bietet, ließen es sich die Zimmerner OWK-Wanderer und ihre Gäste gut gehen. Der anschließende steile Abstieg nach Niedernhausen war dann nur noch eine kleine Anstrengung, bevor der Winzenhöler-Bus wieder Richtung Heimat fuhr.

Nach der ocoronabedingten Zwangspause und den beiden „Nahwanderungen“ nach Semd und im Bessunger Wald war diese OWK-Wanderung der erste Versuch, eine gewisse „Normalität“ wiederzugewinnen, auch wenn die epidemiebedingten Einschränkungen dabei noch störend wirken. Aber mit gutem Willen lässt sich alles selbst bei größter Hitze ertragen – das Gemeinschaftserlebnis wiegt alles auf.

Autor Helmut Kriha
Dieter Held HütteÜberraschung des Tages: unangekündigte Verpflegungsstelle an der Dieter-Held-Hütte organisiert von Familie Jung aus Billings.