Odenwaldklub
Groß-Zimmern e.V.

wandern mit dem Odenwaldklub



Hohlwege, Streuobstwiesen, Steinbrüche und Weinberge
OWK Groß-Zimmern wanderte in Kleingruppen



Es ist Corona-Zeit und trotzdem wollen viele in Gemeinschaft wandern - oder gerade deshalb? Bekanntlich fördert die Bewegung in frischer Luft das Immunsystem. Auch ist die Sehnsucht der Menschen nach Erlebnissen und Sozialkontakten nach beinahe einem dreiviertel Jahr der Einschränkungen ungebrochen. Für den Odenwaldklub Groß-Zimmern ist es ein Anliegen, aber auch eine Herausforderung, in diesen Zeiten Wanderaffinen ein möglichst risikoarmes Angebot zu machen. Am vergangenen Sonntag bedeutete dies: kurzfristig von vier auf fünf Wanderführer*innen aufzustocken, um kleine Gruppen zu garantieren.

Alle Wanderlustigen kamen vorbildlich coronagerecht maskiert zum Treffpunkt an der Stadthalle in Groß-Umstadt. Da der OWK Groß-Zimmern insgesamt fünf verschiedene Strecken zwischen 8 und 14 Kilometern vorbereitet hatte, konnten die Teilnehmenden in Kleingruppen das Raibacher Tal unter die Füße nehmen und sich dabei weiträumig aus dem Weg gehen.

Die Landschaft ist geprägt von den Hohlwegen als Zubringer zu den ehemaligen Fernstraßen auf den Höhen. Da die schweren Fuhrwerke den Berg hinunter von Hand mit sog. Hemmschuhen gebremst werden mussten, haben sich die Wege als bis zu zehn Meter tiefe Schluchten ins Erdreich eingegraben. So erfolgte auch für die Wanderer der Zustieg zu den Streuobstwiesen und dem Tal des Ohlbachs über die Steinbornshohl, vorbei an den Pferdeweiden des Reiterhofs. Während die kürzeren und mittleren Strecken durch die gepflegten Streuobstwiesen mit ihren alten Obstsorten führten, strebten die längeren zu Höherem. Nämlich über die Bachgauer Hohl, über die früher der Gütertransport zum und vom Main erfolgte, über das historische Wegkreuz am Windpark Binselberg und die Raibacher Steinbrüche, wo die Sandsteinsäule entstand, die den Langen Ludwig auf dem Darmstädter Luisenplatz trägt.

Der Rückweg hielt noch einen kleinen Nervenkitzel bereit, nämlich der Weg über die schwankende Hängebrücke des OWK Groß-Umstadts. Nach dem Passieren des Aussichtspunkts nach Frankfurt, das sich leider im Dunst versteckte, führten die Wege durch die Weinbergterrassen hinab ins Tal des Wächterbaches, wo in dem weitläufigen Gelände des Weingutes Lohmühle, selbstverständlich in geziemenden Abstand, der Federweiße und deftige Winzerspezialitäten schnell die Lebensgeister wieder reaktivierten.

Birgit Eisenlöffel
HängebrückeFür ein bisschen Nervenkitzel sorgte der Gang über die Hängebrücke bei Groß-Umstadt.
StreuobstwieseIn kleinen Gruppen erkundeten die Teilnehmenden der OWK-Wanderung am Sonntag die Erlebnisstreuobstwiese in Raibach.