Odenwaldklub
Groß-Zimmern e.V.

wandern mit dem Odenwaldklub

Wanderankündigung
Im Jagdgebiet der Nibelungen
Wanderung im idyllischen Gassbachtal

KURZGEFASST:

Wann: Sonntag, 24.10.2021, 09:00 Uhr

Abfahrt: 09:00 Uhr
Ersatzhaltestelle Bahnstraße Ecke Darmstädter-Straße, gegenüber des Zooladens

Bitte beachten:
Im Bus gilt Masken­pflicht, für den Besuch der Waldgaststätte Altlechtern gilt die 3-G-Regel: geimpft, genesen oder getestet. Nachweis unbedingt mitführen!

Achtung!Wegen Sperrung der Wilhelm-Leuschner-Straße in Gr-Zi geänderter Abfahrtsort gegenüber früher!
Dies wird vorerst so bleiben, solange die Renovierung der Durchgangsstraße andauert!


Rückkehr: in Groß-Zimmern ist für 17:30 Uhr geplant.

Streckenlängen: 16, 14 und 10 km zur Auswahl

Fahrtkosten: 10 Euro für OWK-Mitglieder, 12 Euro für Nichtmitglieder
Gäste sind wie immer herzlich willkommen!

Anmeldung: bis Donnerstag 21.Oktober.2021, 18:00 Uhr:
per Email an: info@odenwaldklub-gross-zimmern.de
oder
telefonisch bei Norbert Kaiser, Tel: 06071 43173


Unser Corona Hygienekonzept, das auf dieser Webseite eingesehen und herunter­geladen werden kann, gilt uneingeschränkt! Die Einhaltung der Regeln ist unabdingbare Vorraus­setzung für die Teil­nahme an der Wanderung.

So ist für alle, die selbst Symptome haben oder Kontakte zu Infizierten hatten, die Teil­nahme an der Wanderung nicht möglich.


Beschreibung der Wandersstrecken
Das Gassbachtal ist sicher eines der schönsten Wandergebiete im Odenwald. Es war schon vielfach Wanderziel unserer Ortsgruppe, nicht zuletzt wegen der berühmten Cafés in und um Grasellenbach, die alle Leckermäuler magisch anziehen. Der Weg über die Höhe des Kapellenbergs durch schattige Wälder mit uralten Bäumen, durch das idyllische Gassbachtal und durch das freie Feld oberhalb von Hammelbach nach Altlechtern und von dort weiter nach Fürth bietet eine abwechslungsreiche und reizvolle Wanderstrecke.

Es gibt viel zu sehen und zahlreiche Infotafeln erzählen von der wechselhaften Geschichte der Region, von der Siegfriedsage, dem Kunstweg im Gassbachtal und dem Hammelbacher Klangweg.

Wir wandern auch dieses Mal wieder in 3 Gruppen: die Langstrecke mit 16 km, die Mittelstrecke mit 14 km und auch eine Kurzstrecke mit 10 km wird angeboten.

Beginn auf dem Nibelungensteig
Die Wanderung beginnt für alle Gruppen in Weschnitz in der Walburgisstraße. Die Gruppe der Langstreckler und Mittelstreckler nehmen gleich zu Anfang den steilen Aufstieg zur Walburgiskapelle in Angriff. Etwa 100 m geht es in Serpentinen steil bergauf. Sie folgen dem Wanderzeichen rotes N (Nibelungensteig), aber auch ein blaues Dreieck sowie das Wanderzeichen G8 (grün) kennzeichnen den ersten Teil des Weges. Von der Höhe hat man einen wunderschönen Ausblick auf die umliegende Landschaft.

Blick-von-WalburgiskapelleBlick von der Walburgiskapelle

Ab dem Kahlbergstein biegt der Weg dann links ab und umrundet den Kahlberg auf dem Rundweg 3. An dem Parkplatz an der Bundesstraße 460 geht rechts ab weiter mit dem Wanderzeichen G2 vorbei an einem Kohlenmeiler zu der „Krummen Tanne“ und einem der großen Windräder. Von dort geht es weiter mit dem Wanderzeichen G2 bis hinab ins Gassbachtal.


GPS-Track zum Download:
Download der Datei "Gassbachtal-10-2021.gpx"
und
Den Track auf Open-Streetmap-Karte ansehen.


Das Gassbachtal entlang
Unten angekommen biegt der Weg links ab und verläuft mit den Wanderzeichen rotes N und G8 entlang der geschotterten Straße vorbei am Café Bauer weiter zur Felsenquelle etwa in der Mitte des Gassbachtals. Aus einer Spalte im Sandsteinfels strömt glasklares kaltes Wasser in ein Sandsteinbecken und lädt zum Armbaden ein.

ArmbadenArmbaden and der Felsenquelle im Gassbachtal

Hier trennen sich die Wege der Guppe der Langstreckler und Mittelstreckler. Die Langstreckler folgen weiter dem Gassbach während die Mittelstreckler rechts abbiegen und direkt Richtung Hammelbach wandern zum Dorfbrunnen Hammelbach.

Kunstweg im Gassbachtal und Kneipp-Quelle
Für die Langstreckler geht es weiter Richtung Grasellenbach mit etlichen Skulpturen des Kunstweges im Gassbachtal am Wegesrand.

Auf dem weiteren Weg entlang des Gassbaches geht es vorbei an einem Kneipp-Wassertretbecken zur Linken und einem Teich zur Rechten mit der Kunstskulptur „über Brücken Sandstein und Stahl“. Am Ortseingang von Grasellenbach biegt der Weg dann rechts ab und führt mit der Wegkennzeichnung H7 sowie einem „auf dem Kopf stehenden gelben T“ nach Hammelbach.

Kunstweg-KraftblockKunstweg Kraftblock

Kneipp-Quelle-WassertretbeckenKneipp-Quelle Wassertretbecken

Teich-an-Kneipp-QuelleTeich an er Kneipp-Quelle

KohlemeilerKohlemeiler

Kunstweg im Gassbachtal und Kneipp-Quelle
Für die Langstreckler geht es weiter Richtung Grasellenbach mit etlichen Skulpturen des Kunstweges im Gassbachtal am Wegesrand. Auf dem weiteren Weg entlang des Gassbaches geht es vorbei an einem Kneipp-Wassertretbecken zur Linken und einem Teich zur Rechten mit der Kunstskulptur „über Brücken Sandstein und Stahl“.

Am Ortseingang von Grasellenbach biegt der Weg dann rechts ab und führt mit der Wegkennzeichnung H7 sowie einem „auf dem Kopf stehenden gelben T“ nach Hammelbach. Ab der Bushaltestelle bzw.dem Dorfbrunnen Hammelbach folgen die Langstreckler ebenso wie die Mittelstreckler dann der Ausschilderung "Weschnitzquelle" (H10) sowie dem Hammelbacher Klangweg.

Vorbei an der Weschnitzquelle biegt der Weg dann 2 Mal links ab und erreicht eine Baumgruppe im freien Feld auf der Höhe mit einem Windspiel. Dort geht es rechts ab der Ausschilderung „Altlechtern“ folgend markiert mit den Wanderzeichen H10, dem auf dem Kopf stehenden gelben T sowie dem Hammelbacher Klangweg. Oben auf der Höhe erreicht man eine weitere Sandsteinskulptur, den Summstein, als Teil des Hammelbacher Klangweges. Von dort geht es in zwei Kurven hinab zur Waldgaststätte Altlechtern zur späten Mittagsrast.

Nach der Mittagsrast gegen 16:00 Uhr wandern die beiden Gruppen gemeinsam noch 3,2 km der Ausschilderung folgend nach Fürth. Auf dem Weg gibt es noch eine weitere Sehenswürdigkeit: ein aufgeschnittener Holzkohlenmeiler der sein Inneres präsentiert. Am Stadtrand angekommen geht es entlang der Straße „Am Scheppel“ zur Erzbergstraße, dann links ab in die Kettelerstraße die in die Schillerstraße übergeht bis zu dem Parkplatz der Müller-Guttenbrunn-Schule wo der Bus die müden Wanderer erwartet.

WeschnitzquelleWeschnitzquelle

Waldgaststaette-AltlechternWaldgaststätte Altlechtern

Kurzstrecke
Die Genießergruppe mit der 10 km Strecke beginnt die Wanderung ebenfalls in der Walburgisstraße in Weschnitz. Sie gehen zur Hammelbacher Straße Richtung Ortsmitte, wenden sich dort nach links und folgen der Hammelbacher Straße.

An dem Bauernhof am Ortsende geht der Weg dann rechts ab und markiert mit dem Wanderzeichen F3 stetig bergauf. Auf halber Höhe biegt von dem asphaltierten Weg ein schmaler Waldweg links ab gekennzeichnet mit einem stark verwitterten Hinweisschild „Altlechtern“. Dieser Weg – ohne Wegkennzeichnung – mündet in einen breiteren Waldweg, der wieder mit H10 bzw. Hammelbacher Klangweg markiert ist.

Dort biegen die Kurzstreckler links ab und folgen dem Wanderzeichen H10 bzw. Hammelbacher Klangweg bis zur Weschnitzquelle. Nach einer Pause an der Weschnitzquelle folgen sie von dort weiter dem Hammelbacher Klangweg durch den Ort bis zu der Baumgruppe mit dem Windspiel auf der Höhe im freien Feld.

Von dort geht auf demselben Weg wie für die beiden anderen Gruppen weiter nach Altlechtern.

Die Gruppe wird deutlich früher in der Waldgaststätte ankommen, dort eine Mittagsrast einlegen und danach nach Fürth weiterwandern.

In Fürth besteht dann die Möglichkeit bis zur Abfahrt des Busses sich die Stadt anzuschauen.

Wissenwertes über die Region(Quelle: Infotafeln entlang des Weges)

Naturpark Bergstraße-Odenwald
Die Landschaft an Bergstraße, Odenwald und Neckartal ist wegen ihrer besonderen Eigenart und Schönheit von herausragender Bedeutung und deshalb nach den Bestimmungen des Bundesnaturschutz- und Hessischen Forstgesetz zum Naturpark erklärt worden. Sie wird durch Maßnahmen des Natur- und Landschaftsschutzes bewahrt und zugleich dem Menschen zur landschaftsbezogenen Erholung erschlossen.

Der Naturpark Bergstraße-Odenwald hat eine Größe von 1600 qkm und umfasst Teile der Landkreise Bergstraße, Darmstadt-Dieburg, Aschaffenburg und Miltenberg sowie das gesamte Gebiet des Odenwaldkreises.

Von der Walburgiskapelle bei Weschnitz kann man einen wunderbaren Ausblick in den Odenwald genießen. Von der Kapelle erschließt sich dem Betrachter ein Blick auf das obere Weschnitztal und die Stadt Lindenfels. In der Ferne erstreckt sich der Blick von der Neunkircher Höhe im Nordwesten, die mit 605 m höchsten Erhebung im Hessischen Odenwald, bis zum Otzberg und den langgestreckten Höhenzügen des Buntsandstein-Odenwaldes im Nordosten. Bei klarer Sicht reicht der Blick sogar über Frankfurt bis in den Taunus. Einem Deutungsversuch zufolge leitet sich der Name „Odenwald“ von dem althochdeutschen wort „ôdi“ ab, welches soviel bedeutet wie unbewohnt oder einsam.

Die Walburgiskapelle auf dem Kapellenberg …
… ist Schauplatz zwischen Mythos und Geschichte. Der Bergrücken rund um die Walburgiskapelle ist ein ebenso geschichtsträchtiger wie sagenumwobener Ort! Am Hang des Kahlberges befindet sich ein Gedenkstein, der Kahlbergstein, der an die Grenzziehung der Mark Heppenheim durch Karl den Großen in Jahre 795 erinnert.

Als im 7. Jahrhundert die Königsmark Heppenheim gebildet wurde, umfasste diese gleichermaßen Wormser und Mainzer kirchlichen Besitz. Diese vermischten Besitzverhältnisse führten zu Spannungen und Streitigkeiten und waren Anlass im Jahre 795 ein Schiedsgericht auf dem Kahlberg einzuberufen, um die Grenzen der Mark Heppenheim festzuglegen. An einem Sommertag im August begab sich Karl der Große auf den „Walehinhoug“, den heutigen Kahlberg, der hinter dem Kapellenberg hervorragt. In Anwesenheit fränkischer Adliger wurde ein Gericht abgehalten, um hier die Gaugrenzen sowie die Grenze der Mark Heppenheim festzulegen. Die Grenzlinie blieb durch die Jahrhunderte erhalten und trennt noch heute den Kreis Bergstraße vom Odenwaldkreis.

WalburgiskapelleWalburgiskapelle

KrummeTanne_WindradKrumme Tanne neben Windrad

Zur Bekräftigung der neuen Grenzziehung wurden in der Urkunde der Örtlichkeiten, die in dem umstrittenen Bereich lagen, aufgezählt. Für viele Orte im Weschnitztal ist diese Urkunde Nachweis ihrer Ersterwähnung wie z.B. Fürth, Rimbach, Mörlenbach und Birkenau.

Ob hier schon zu Karls Zeiten das erste Bergkirchlein errichtet wurde, ist im Dunkel der Geschichte verborgen. Urkunden belegen den Neuaufbau einer Kirche im Jahr 1671, nachdem eine Vorgänger-Kapelle im 3o-jährigen Krieg zerstört wurde. Wallfahrten sind seit 1677 dokumentiert, und auch eine Einsiedelei soll sich hier befunden haben. Teile des Kirchleins fielen um 173O einem Brand zum Opfer. Als man die heutige Walburgiskapelle ab 1936 neu erbaute, wurde das vom Feuer verschonte Restkapellchen als Chor eingegliedert.

Die Kapelle ist der Heiligen Walburga geweiht, die eine Nichte des Missionars Bonifatius gewesen sein soll. Manche glauben, der Platz könnte zuvor ein keltisches und germanisches Bergheiligtum gewesen sein. Die erste Bergkirche sei an dem heidnischen Kultplatz erbaut worden, um die christliche Religion im Volksglauben zu stärken.- Mythos oder Geschichte'? Wir wissen es nicht mit Gewissheit.

Für die Kelten-These am Kapellenberg könnte der Altbergbau sprechen, der zwar erst ab dem 15. Jahrhundert eindeutig dokumentiert ist, aber vermutlich wurden schon viel früher von den Kelten Erze im Weschnitztal abgebaut. Manches bleibt zwischen Mythos und Geschichte verborgen. Umso mehr ist der Kapellenberg eine Pforte in die geheimnisvolle Welt des „sagenhaften Odenwalds“!

Wegscheide
Die Wegscheide ist Wasserscheide zwischen Rhein und Main, Kreuzungspunkt uralter Handelsstraßen und Grunze zwischen der Mark Heppenheim und der Grafschaft Erbach bzw. heute zwischen dem Kreis Bergstraße und dem Odenwaldkreis.

Krumme Tanne - Die alte Kiefer und der Wind
Die im Volksmund "Krumme Tanne" genannte Kiefer ragt eigentümlich aus ihrer Lichtung. Vor über 10.000 Jahren begann die große Zeit der Kiefernwälder. Neben Birke, Lärche, Weide und Pappel kehrte die Waldkiefer, auch Föhre genannt, am Ende der Eiszeit zurück nach Mitteleuropa.

Erst im ausgehenden 18. Jahrhundert, als die Forstwirtschaft nach schnell wachsenden Bäumen für die degradierten Waldböden suchte, fand die Kiefer eine vom Menschen gelenkte Wiederverbreitung. Diese "Krumme Tanne" ist über 300 Jahre alt und daher nicht forstwirtschaftlich eingebracht. Sie blieb bis heute erhalten, weil ihr Drehwuchs sie als Nutzholz unwirtschaftlich machte.

Windpark Kahlberg
In Kooperation mit der GAIA mbH hat die EnBW auf dem Gebiet „Kahlberg“ in den Gemeinden Fürth und Grasellenbach einen Windpark mit fünf Windenergieanlagen gebaut. Mit dem Windpark können rund 13.500 Haushalte versorgt werden. Der Windpark ist im Juni 2018 in Betrieb gegangen. Er besteht aus fünf Anlagen vom Typ Nordex N131 mit einer Nennleistung von jeweils 3,3 MW, einer Nabenhöhe von 134 Metern und einem Rotordurchmesser von 131 Metern. Jede der Anlagen spart pro Jahr rund 6.500 Tonnen CO₂ ein.

Abgelöst-Steine
Die „Abgelöst“- Grenzsteine in der Nähe des wichtigen Straßenkreuzes Wegscheide zeugen von der verwickelten Territorialgeschichte der Region. Durch die Schenkung der Mark Heppenheim durch Karl den Großen an das aufstrebende Lorsch Ende des 8.Jahrhunderts gehörte das Gebiet zur direkten Einflusssphäre des Reichsklosters. Als das Kloster 1232 durch Papst Gregor IX. dem Bistum Mainz unterstellt wurde, geriet die Region in ein Spannungsfeld zwischen Mainz, der Pfalzgrafschaft und der Grafschaft Erbach. Die beiden letzteren hatten zuvor die Vogteien (weltliche Verwaltungs- und Schutzfunktion) über das Kloster ausgeübt und dabei ihren politischen Einflussbereich immer weiter ausgebaut.

In Fürth und dem oberen Weschnitztal kam es daher im 13. und 14. Jahrhundert immer wieder zu Kampfhandlungen zwischen Mainz und der Pfalz, zu der die Burg Lindenfels gehörte. Um zu erreichen, dass sich der Pfälzer Kurfürst Friedrich während der sog. Stiftsfehde 1461/1462 im Streit um die Besetzung des Mainzer Bischofsstuhles auf die Seite des abgesetzten Diether von Isenburg stellte, verpfändete das Bistum Mainz seinen gesamten Bergsträßer Besitz für 100.000 Gulden unter der Bedingung, dieses Gebiet nach Zahlung von 100.000 Gulden wieder einlösen zu können. In der Annahme, dass Mainz diese Summe niemals aufbringen könne, ließ Friedrich mächtige Grenzsteine setzen mit dem Wittelsbacher Rautenmuster auf Pfälzer Seite und den drei Sternen auf Erbacher Seite.

Der Dreißigjährige Krieg aber brachte die Wende. Nach der Eroberung der Pfalz durch die Truppen des Generals Tilly wurde die Einlösung des Pfandes festgelegt. 1650 kam unter Vermittlung der Schweden dieser Vertrag zustande, und die Pfandschaft wurde aufgehoben. Das Wappen der Mainzer, das Mainzer Rad, wurde unter die Pfälzer Rauten in die Grenzstein eingeschlagen, dazu die Jahreszahl 1650 und der Schriftzug „Abgelöst“ um die an das Bistum Mainz zurückgefallenen Besitzrechte zu markieren.

Kunstweg im Gassbachtal
Der Kunstweg im Gassbachtal bei Grasellenbach entstand 2012. Sieben Künstler installierten dort am Fußweg zwischen Grasellenbach und Hammelbach moderne Kunst unter freiem Himmel. Die Kunstwerke aus Sandstein, Metall und Holz tragen Namen wie Ceres, Umschalten? Abschalten?, Gegen den Wind, über Brücken, Kraftblock und Leise Töne. Der Kunstweg von Grasellenbach ist einer von mehreren Kunstinitiativen im vorderen Odenwald und wurde als 17. Kunstweg 2012 im Auftrag der Sparkassenstiftung Starkenburg angelegt. Insgesamt 20 Kunst- und Klangwege sind im Wir-kungsgebiet der Sparkassenstiftung Starkenburg zu finden. Sie bilden ein Open-Air-Museum der besonderen Art.

Abgeloest-SteineAbgelöst-Steine

Kunstweg-ueber-BrueckenKunstweg „über Brücken“

Sagenhafter Odenwald
Wir sind im Land der Nibelungen. Vor rund 800 Jahren entstand die mittelalterliche Nibelungensage. Der unbekannte Dichter erzählt von alten, wundersamen Geschichten, die auch heute noch erstaunlich lebendig sind.

Im Nibelungenlied werden historische Ereignisse, die bis in die Spätantike zurückreichen, mit Sagenmotiven verknüpft. Der Autor greift auf einige geschichtlich belegte Persönlichkeiten zurück, aus denen er mit dichterischer Freiheit fiktive Helden erschafft. Die Erzählung überträgt er in seine eigene Gegenwart, die Stauferzeit, und auf wirkliche Orte am Rhein und an der Donau. So entsteht ein europäischer Mythos! Hauptschauplatz ist die Stadt Worms, um 1200 ein Zentrum kaiserlicher Macht.

Der Siegfriedbrunnen in Grasellenbach wird als sagenhafter Tatort des Heldenmordes betrachtet – so hat es eine Kommission im Jahr 1851 deklariert. In diesem Teil des Geopark-Pfades erzählen die Infotafeln spannende Episoden aus einer alten, doch zeitlosen Geschichte von Liebe, Hass, Treue und Mord, macht und Magie im geheimnisvollen Land der Nibelungen.

Die Geschichte um Siegried wird auf einem Teilstück des Nibelungensteigs, dem „Nibelungenweg“ in 14 Stationen nacherzählt. Das Ende des um 1200 entstandenen Nibelungenliedes mit der Rache Kriemhilds wird am am Siegfriedbrunnen bei Gras-Ellenbach erzählt. Der Nibelungenweg führt entlang des Gassbachtals durch Gras-Ellenbach bis zum Siegfriedbrunnen auf 4,4 km Länge dem Nibelungensteig folgend.

DIE KNEIPP-QUELLE IN DER GASSBACH
Pilgerweg "Quellendank im Odenwald"
Quellen sind geheimnisvolle Orte, die davon zeugen, wie die Erde immer und immer wieder das in ihrem dunklen Schoß gespeicherte Wasser ins Licht gebiert. Freigiebig beschenkt uns Mutter Erde mit dem für uns so lebensnotwendigen Element. Schon 10 Jahre lang lenkt die Bildhauerin Eva-Gesine Wegner ihre besondere Aufmerksamkeit auf die Ressource Wasser. Sie tut das, indem sie mit Menschen vor Ort sogenannte "Steine des Dankes" setzt. In einer so brisanten Zeit wie der unseren, die von einer ausgesprochenen Nehmer-Qualität geprägt ist, möchte sie am Beispiel Wasser sinnfällig machen, wie nötig es ist, Nehmen und Geben auch in unserer Kultur wieder neu in Balance zu bringen, wollen wir das Leben auf der Erde erhalten.

Unter Beteiligung der jeweiligen Gemeinde und dem Geo-Naturpark Bergstraße Odenwald soll auf diese Weise nach und nach ein Pilgerweg „Quellendank im Odenwald“ entstehen. Bisherige Quellorte: Weißfraubrunnen bei Güttersbach, Irrbachquelle bei Reichelsheim/Ober-Ostern und Danterquelle in Elztal-Dallau. Schon lange speist eine aus dem Buntsandstein des Hinteren Odenwaldes entspringende Quelle im Grasellenbacher Gassbachtal eine Kneipp-Anlage.

Seit Mai 2011 wird nun auch dieser besondere Quellort mit einem Stein des Dankes gewürdigt. Mit Farn im Haar hütet fortan eine Frau aus Alabaster das geheimnisvoll sich sammelnde Nass. Ein Embryo an ihrer Seite begleitet sie bei dieser Aufgabe.

Im Jahre 1849 erkrankte Sebastian Kneipp (1821-1897, Priester und Hydrotherapeut) an Tuberkulose. Inspiriert durch ein Buch von J.S. Hahn zum „Unterricht von der Heilkraft frischen Wassers“ unternahm er einen Selbstversuch und badete mehrmals kurz in der eiskalten Donau. Er wurde wieder gesund und entwickelte aus diesem Schlüsselerlebnis die heute weltweit bekannte Kneippsche Gesundheitslehre. Sie basiert auf 5 Säulen: Das Wasser spielt dabei als Stimulator natürlicher Selbstheilungskräfte eine zentrale Rolle. Daneben wirken Heilkräuter, ausreichende Bewegung, gesunde und bewusste Ernährung unterstützend auf das allgemeine Wohlbefinden. Ihre ganze Wirksamkeit entfalten diese Elemente durch eine bewusste und ausgeglichene Lebensführung.

Die Gemeinde Grasellenbach wurde im Jahr 1976 offiziell als Kneipp-Heilbad anerkannt. Die Kneipp-Anlage im Gassbachtal wurde im Zuge der Anerkennung eingerichtet. Hier können Gäste die Wohltaten der Kneippschen Hydrotherapie durch Wassertreten und Armbäder in freier Natur selbst auf sich wirken lassen. Das idyllische Gassbachtal ist reich an Quellen, die aus den Schichten des Buntsandsteins zutage treten. Vier Hauptquellen stellen die Wasserversorgung der Gemeinde sicher. Zahlreiche weitere Quellen wie etwa die Kneipp-Quelle in der Gassbach oder die Beisinger-Quelle machen das Gassbachtal zu einem besonderen Ort der Erholung.

Die Weschnitzquelle bei Hammelbach
Der Ursprung der Weschnitzquelle ist nicht eindeutig belegt. Sicher ist, dass der 60 Kilometer lange Fluss mehrere Quelläste hat, von denen einer in Hammelbach und ein anderer im benachbarten Weschnitz entspringt. Die Weschnitz durchfließt das Weschnitztal im Odenwald mit den Ortschaften Fürth, Rimbach, Mörlenbach, Birkenau, wo sie durchs Sechs-Mühlen-Tal nach Weinheim führt. Von dort fließt sie durch die Rheinebene und mündet schließlich bei Biblis in den Rhein. Die Weschnitz ist nach einem keltischen Flussgott benannt. Das Weschnitztal ist eines der Haupttäler und Zugangswege zum Odenwald.