Von Schulen und Zündhölzern
Ortsgeschichtliche Rundgänge in Groß-Zimmern
Auch in diesem Jahr laden Glöckelchen e.V. und Odenwaldklub wieder zu ortsgeschichtlichen Rundgängen unter Leitung von Manfred Göbel ein.
Der erste Rundgang am 24. Juli führt in die mittlerweile 441 Jahre Geschichte der Groß-Zimmerner Schulen und zu den mittlerweile acht Schulgebäuden, die es in Groß-Zimmern gab bzw. gibt. Mit dem zweiten Rundgang am Sonntag, 7. August wird an ein wenig bekanntes Kapitel Zimmerner Gewerbegeschichte erinnert, an die Zunderschwammklopfereien und Zündholzfabriken, die hier im 19. Jahrhundert bestanden.
Beginn ist jeweils um 14.30 Uhr.
Treffpunkt:
- für den ersten Rundgang ist an der evangelischen Kirche;
- der zweite Rundgang beginnt vor dem Umut Supermarkt in der Wilhelm-Leuschner-Straße, Ecke Darmstädter Straße.
Teilnahme ist nur nach Anmeldung möglich und die Teilnehmerzahl ist auf maximal 30 Personen begrenzt. Die Anmeldung kann per Mail an info@odenwaldklub-gross-zimmern.de erfolgen, oder telefonisch bei dem Vorsitzenden des Odenwaldklubs, Norbert Kaiser, unter der Nummer 06071-43173
Für die Ortsrundgänge gilt das Hygienekonzept des Odenwaldklubs, das auf dieser Webseite eingesehen werden kann:Corona Hygienekonzept.
Geschichte des Schulwesens am 24.07.2022
Rundgang am 24. Juli zu alten Bildungsstätten in Groß-Zimmern
Im Jahr 1581 gründete Graf Wolfgang zu Löwenstein als der für den Ort zuständige Vogteiherr erstmals eine Schule in Groß-Zimmern.
Den Schuldienst übertrug er Bastian Becker, der dafür jährlich 2 Malter Korn (etwa 480 Liter) und das Schulgeld der Schüler erhielt.
Letzteres wurde jedoch nur im Winterhalbjahr gezahlt, da nur dann Schule gehalten wurde.
Becker hielt die Schule in seinem Wohnhaus, wo Platz war, denn er war zugleich Gastwirt und außerdem noch Schneider und Glöckner.
Seine pädagogischen Erfolge waren eher bescheiden.
Auf den Spuren der Zündhölzer am 07.08.2022
Als der Darmstädter Sanitätsrat und Odenwaldforscher Friedrich Maurer 1909 aussterbendes Handwerk im Odenwalderfasste, fand er nur noch in Groß-Zimmern einen Zunderschwammklopfer vor. Zehn Jahre zuvor waren es in der gesamten Provinz Starkenburg noch zwei, und auch die beiden waren in Groß-Zimmern tätig.
Mit Einblicken in dieses Handwerk, dessen Produkte nicht nur zum Entfachen eines Feuers verwendet werden können, beginnt dieser ortsgeschichtliche Rundgang zu einigen längst vergessenen Produktionsstätten, in denen im 19. Jahrhundert Zunderschwamm geklopft und Streichhölzer hergestellt wurden.
Es ist zugleich ein Gang durch die Geschichte einiger traditionsreicher Groß-Zimmerner Firmen, die früher in diesen Wirtschaftsbereichen tätig waren.
Schulhaus der katholischen Schule in der heutigen Schützenstraße (heute nicht mehr erhalten) Foto: Manfred Göbel