Auf dem Drachenweg „Saphiraˮ
rund um Ober-Mossau
Das Wichtigste vorweg:
Wann: Sonntag, 16. Juli 2023
Abfahrt: 09:00 Uhr, Bahnstraße Ecke Darmstädter-Straße, gegenüber Zooladen
Rückkehr in Groß-Zimmern, ca. 18:00 Uhr
Streckenlängen: 15, 12 und 8 km zur Auswahl in drei Gruppen
Fahrtkosten: 18 Euro für OWK-Mitglieder, 22 Euro für Nichtmitglieder
Schlussrast: Brauereigaststätte Schmucker in Ober-Mossau
Anmeldung: bis Donnerstag, 13.07.2023 über
E-Mail: info@odenwaldklub-gross-zimmern.de
oder Telefon: 06071-43173 bei Norbert Kaiser
Wir freuen uns auf viele Wanderlustige, die Wanderführer/in
Annemarie Bachmann, Norbert Kaiser und Hans-Jürgen Badior
Dieser Drache ist auf dem Auerbacher Schloss zu Hause. Es ist nicht ausgeschlossen, dass er am Wandertag auf Nahrungssuche auch über Mossau hinwegfliegt. Aber keine Sorge, er ist strenger Vegetarier; Wanderer stehen nicht auf seiner Speisekarte.
Blick von der Mossauer Höhe auf Ober-Mossau
Drachen spielen in der Odenwälder Sagenwelt eine besondere Rolle, und so gibt es im Mossautal insgesamt 4 Wanderwege, die nach Drachen benannt sind: „Fafnir“ (MD2), „Dorn“ (MD3), „Triumphalis“ (MD1), „Saphira“ (MD4). Es sind jeweils Rundkurse mit einer Länge von 15 bis 19 km, die alle durch den Odenwaldklub mit dem Prüfsiegel „Wanderbarer Odenwald“ versehen sind und ein gelungenes Wandererlebnis garantieren.
Das Landschaftsbild in Mossautal wird bestimmt von lang gezogenen Tälern, weiten Wiesenflächen und ausgedehnten Buchen- und Mischwäldern.
Wegbeschreibung
Der Drachenweg “Saphira” führt auf 15 km weitestgehend durch Wald rund um Ober-Mossau. Er ist durchgehend sehr gut mit grünem MD4 auf weißem Hintergrund markiert. Die Wanderung der 15-km-Gruppe beginnt an der Brauerei Schmucker in Richtung Wald.
Gleich geht es auf einer Strecke von 2,5 km ca. 150 m bergauf in Richtung des 501 m hohen Gipfels „Lärmfeuer“ mit der Ihrighütte. Von dort geht es dann etwa 1 km leicht bergab bis zu einem Rastplatz am Mossauer Bild. Nach etwa einem weiteren Kilometer wird am Wanderparkplatz „Dehnbuche“ die Straße K51 überquert, die das Mossautal mit dem Ostertal verbindet. Weiter geht es ca. 1,6 km in etwa auf gleicher Höhe – vorbei an dem Gipfel Stutz (465m) – bis zum Rastplatz mit dem Steinernen Tisch. Ab hier führt der Weg wieder leicht nach oben auf ca. 500 m Höhe zum 516 m hohen Morsberg – der höchsten Erhebung dieser Tour. Dazwischen passiert man eine Sitzbank an einer Wegkreuzung an der 7 Wege an einer Stelle zusammenkommen.
Nun geht es wieder in sanftem Bogen Richtung Ober-Mossau und bei etwas mehr als der Hälfte des Wanderweges erreicht man die Fuchshütte und gleich danach den gleichnamigen Parkplatz, an dem die nach Ober Mossau führende Landstraße L3260 überquert wird. Der Weg führt von dort in einem Bogen um den 455 m hohen Gipfel „Hoher Zorn“ etwa 3 km weiter bis zum Waldrand auf einem Forstweg, der “Hohen Straße”. Am Waldrand lädt eine Sitzgruppe ein zum Verweilen und zum Genießen der Aussicht von der Mossauer Höhe auf das Mossautal, Steinbuch und Michelstadt. Weiter geht es auf dann über freies Feld etwa 2,7 km wieder hinab nach Ober-Mossau zur Brauereigaststätte. Wer Interesse hat, kann noch einen Zwischenstopp bei der sehr sehenswerten Kirche von Ober Mossau einlegen.
Die Wanderer, die sich für die 12-km-Tour entscheiden, steigen schon etwas früher aus dem Bus, nämlich an der Bushaltestelle Spreng an der der B47 vor dem Abzweig der L3260 nach Ober-Mossau. Sie gehen durch einen Hohlweg etwa 100 m nach Westen und folgen dann dem Wanderweg mit dem blauen Kreuz etwa 2 km bis kurz vor dem Parkplatz Fuchshütte. Ab hier folgen sie dem Drachenweg Saphira - wie auch die Langstrecke (15 km) - jedoch in umgekehrter Richtung - vorbei an Fuchshütte, Morsberg, Steinerner Tisch, Mossauer Bild und Lärmfeuer bis zur Schmucker Brauerei. Die beiden Gruppen werden sich etwa auf halber Strecke begegnen.
Der Weg der 8-km-Gruppe beginnt in Unter-Mossau an der Bushaltestelle „Gasthaus Kaiser“. Hinter dem Friedhof und entlang des Waldrands trifft er auf den MD4. Nach 1,2 km erreicht die Gruppe die Kneipp-Anlage „Rösselbrunnen“. Nach insgesamt 2,8 km geht der Weg nach rechts jetzt als Mo4 weiter. Weitere 200 m weiter verlässt man den Fahrweg am Wegweiser in Richtung „Lärmfeuer“ nach links. Dem Wiesenweg folgt man 1,1 km bis man bei insgesamt 4,2 km nach rechts zum Unterstand abbiegt. 430 m hinter dem Unterstand trifft man auf einen Querweg und folgt den örtlichen Wegzeichen 2 und 3 im gelben Kreis.
Der Original-Drachenweg geht dann direkt steil nach unten, was für die 8-km-Leute nicht empfohlen wird. Statt dessen geht es weiter den Wegzeichen 2 und 3 folgend bis zu einem Wegedreieck und dann rechts ab. Dem Weg folgt die Gruppe bis sie wieder auf den Drachenweg bzw. auf das blaue Quadrat trifft und dem Mo4 bzw. dem Alemannenweg folgt bis zur Brauereigaststätte.
sehenswerte Kirche in Ober-Mossau
Interessantes am Wegesrand
Der 501 m hohe Gipfel Lärmfeuer
Im 30-jährigen Krieg (1618 – 1648) wurde der Odenwald schwer von herumziehenden Söldnerheeren verwüstet. Um rechtzeitig vor den Angreifern warnen zu können, gab es Ketten von Signalfeuern. Beginnend am Rhein bis zur Starkenburg und von dort über den Otzberg und Breuberg bis ins Maintal. Das Wort „Lärmfeuer“ leitet sich dabei von Alarm ab. Sozusagen eine frühe Form von optischer Datenübertragung - Nachrichten mittels Feuer und Rauch, die noch bis 1803 benutzt wurde.
Hier befindet sich eine Holzliege, Sitzbänke sowie die Ihrighütte. Die Ihrighütte erinnert an den Forstmann Ihrige, Erbach, 1820 – 1888, Mitbegründer des Odenwaldklubs.
Am Lärmfeuer
Wanderparkplatz Dehnbuche
Die Dehnbuche ist ein Wanderparkplatz zwischen Rohrbach und dem Mossautal an der K51 am höchsten Punkt zwischen dem Ostertal im Westen und dem Mossautal im Osten. Der Hochpunkt ist gleichzeitig der Kreuzungspunkt mit weiteren Wanderwegen.
Das Mossauer Bild
Das Mossauer Bild gehört zu den ältesten Bildstöcken im Odenwald mit einem in einer Nische eingefügten Heiligenbild und steht an einem alten Pilgerweg auf dem in früherer Zeit Gläubige von der Bergstraße zum „Heiligen Blut“ nach Walldürn wallfahrten. Eine Schautafel informiert über die Geschichte des Bildstockes.
Der Bildstock „Mossauer Bild“
Steinerner Tisch
Zitat aus der dortigen Schautafel: „Steinerne Tische befinden sich meist an exponierten Wegekreuzungen. Einst dienten sie den landesherrschaftlichen Jagdgesellschaften als Lagerplatz…“.
Weiter erzählt die Schautafel die Geschichte des einstigen Wildhüters „Nees“ und vermittelt damit einen Eindruck von den dramatischen Konflikten zwischen herrschaftlichen Wildhütern und Wilddieben in früheren Zeiten.
Ein kurzes Stück weiter erzählt eine weitere Schautafel „Wegezoll an die Landesherren“ dass hier einmal eine bewachte Grenze verlief zwischen den Territorien der Grafschaften Erbach und Breuberg.
Steinerner Tisch
Fuchshütte und gleichnamiger Parkplatz
Die Fuchshütte ist eine kleine runde Steinhütte, die als Schutzhütte für Wanderer dient. In früheren Zeiten war sie ein Schießstand für die Jagd auf Füchse, die man mit Ködern anlockte. Füchse wurden in früheren Zeiten bejagt weil man den Dieb des eigenen Geflügels loswerden wollte, aber auch weil man ihn als Überträger der gefährlichen Viruserkrankung Tollwut fürchtete, für die es in diesen Zeiten noch keine Schutzimpfung gab.
Die Fuchshütte
am Parkplatz Fuchshütte
An dem gleichnamigen Parkplatz weist eine Schautafel „Naturpark Bergstraße-Odenwald“ darauf hin, dass „… Die Landschaft an Bergstraße, Odenwald und Neckartel wegen ihrer besonderen Eigenart und Schönheit von herausragender Bedeutung ist und deshalb nach den Bestimmungen des Bundesnaturschutz- und Hessischen Forstgesetzes zum Naturpark erklärt worden. Sie wird durch Maßnahmen des Natur- und Landschaftsschutzes bewahrt und zugleich den Menschen zur landschaftsbezogenen Erholung erschlossen…“
Die Schautafel gibt weiterhin einige Information über den Ursprung verschiedener Namen in dieser Gegend.
Der Naturpark Bergstraße-Odenwald hat eine Größe von 1.600 qkm und umfasst Teile der Landkreise Bergstraße, Darmstadt-Dieburg, Aschaffenburg und Miltenberg sowie das gesamte Gebiet des Odenwaldkreises.
Schautafel „Dörfer nach Mass“
Auf dem Wegstück über das freie Feld hinab nach Ober Mossau erklärt eine weitere Schautafel den Ursprung der langgezogenen Siedlungsform der umliegenden Dörfer - „Lang wie Mosse“ ist das Stichwort. Die langgezogenen Dörfer sind das heute noch ersichtliche Resultat der von den Landesherren in früheren Zeiten vorangetriebenen Plansiedlungen.
Heidelbeerferien
Um 1900 bekamen die Kinder im Juli Heidelbeerferien um die Früchte zu ernten. Auch wenn bis heute noch viele Sträucher in der Gegend vorhanden sind, so gibt es daran nur wenige Früchte, die zudem noch früher reif werden. Der verdiente Pflückerlohn wurde Wiesenmarktpfennige genannt, der den Kindern den Besuch des Erbacher Wiesenmarktes ermöglichte.
GPS-Track zum Download:
Download der Datei "Drachenweg_Saphira.gpx"
und/oder
Wanderstrecke auf Open-Streetmap-Karte ansehen.
Die Farben der Wege in der Karte bedeuten:
Rot: nur 15-km-Gruppe
Blau: nur 12-km-Gruppe
Magenta: 15-km-Gruppe und 12-km-Gruppe
Grün: nur 8 km Gruppe
Gelb: alle 3 Gruppen
Karte, Drachenweg „Saphira“