OWK auf Abwegen im Taunus
Die besten Karten und Navigationsgeräte helfen nicht, wenn die Wege in der Natur nicht mehr zu erkennen sind. Diese bittere Erkenntnis machten auch die Zimmerner OWKler am letzten Sonntag. Der Wispertalsteig, einer der schönsten und abwechslungsreichsten Wanderwege im Taunus, stand auf dem Programm. Mit dem Winzenhölerbus ging es auf engen und steilen Straßen bis Espenschied, das hoch über dem Wispertal liegt. Von dort aus waren drei Rundwanderungen geplant. Die Kurzstreckler folgten dem „Wispertaler Krönchen“-Weg, der durch die liebliche Wiesenlandschaft führt und mit 100 Höhenmetern ohne große Anstrengung zu laufen ist und herrliche Ausblicke auf die Taunushöhen bietet.
Der Wispertalsteig mit 14 km und 475 Höhenmetern führt dagegen über schmale und steile Pfade in die tief eingeschnittenen Täler der Wisper und des Sauerbornbachs hinab und genauso steil wieder hinauf. Es gibt viel zu sehen: Stolleneingänge des früheren Schieferbergbaus, der 200 Jahre alte und gefasste Werkerbrunnen mit seinem kohlensäure- und eisenhaltigen Wasser, die Ruine Lauksburg, die Reste eines RAD-Lagers und viele Felsformationen, von denen manche wie der „Saurierfelsen“ sogar begehbar sind.
Die Neigung und Schroffheit des Geländes erfuhren die Mittel- und Langstreckenwanderer auch ganz direkt und körperlich durch einen ungeplanten steilen Abstieg quer durch den Wald. Wegen des Ausfalls eines Wanderführers wurde die Strecke nämlich auf 12 km verkürzt, aber diese kleine Abkürzung von wenigen hundert Metern hatte es in sich: Auf Karte und Navi gut verzeichnet, aber vor Ort kaum zu erkennen, verlor sich der Waldweg im steilen Gelände und zuletzt ging es von Baum zu Baum hangelnd hinunter, bis der Originalwanderweg wieder erreicht war.
In der Dorfschänke in Espenschied trafen sich dann beide Gruppen wieder zur Schlussrast und tankten neue Kraft. Dank körperlicher Robustheit und gegenseitiger Hilfestellung hatte alle Wanderer dieses kleine Abenteuer gut überstanden. Nur den Wanderführer, der tapfer vorausging, hat es auf den letzten ganz steilen Metern noch erwischt, aber wer da Näheres wissen will, muss die nächste Wanderung des OWK am 12. November mitmachen. Da geht es rund um den Otzberg und das garantiert ohne Gefahr für Leib und Leben….
Text: Helmut Kriha
Fotos: Norbert Kaiser
am Aussichtspunkt Saurierfelsenam Werkerbrunnen
steiler Aufstieg fast geschafftkurze Verschnaufpause