Odenwaldklub
Groß-Zimmern e.V.

wandern mit dem Odenwaldklub

OWK-„Kletterpartie“ auf dem Kühkopf

Unverhofft kommt oft. Auch auf dem brettebenen Kühkopf im Ried muss man manchmal mit steilem und unwegsamen Gelände rechnen. Erlebt haben das die Zimmerner OWK-Wanderer auf ihrer Exkursion am Palmsonntag. Der gepflegte Wanderweg auf dem hohen Sommerdamm war plötzlich durch riesige umgestürzte Bäume blockiert. Während die 17-km-Langstreckler es vorzogen, den steilen Damm mehrere Meter hinunter in den Auwald zu rutschen, das Hindernis zu umgehen und wieder nach oben zu kraxeln, trauten sich die 14-km-Mittelstreckler sich unter und über viele Stämme und Äste zu winden. Beides ging nur mit gegenseitiger Unterstützung, aber die ist unter Wanderern ja selbstverständlich.

Wanderer meistern Windbruch HindernisDie Aprilstürme an den Vortagen bereiteten auch den Wanderern einige Herausforderungen, die gemeinsam gemeistert wurden.

OWK-Wandergruppe-an-Aussichtspunkt-SchwedensäuleDie 14-km-Gruppe auf dem Hochwasserschutzdamm an der Stelle, an der die Truppen von Gustav Adolf im Dreißigjährigen Krieg, als der Kühkopf noch rechtsrheinisches Festland war, den Rhein überquerten.

Ansonsten lief alles gut. Selbst der vorhergesagte Regen blieb aus und so hatten die 41 OWK-ler, die in drei Gruppen (10, 14, und 17 Kilometer) unterwegs waren, einen wunderbaren Tag. Die ausgedehnten Auwälder am Altrhein, die seit 1952 unter Naturschutz stehen, sind zu Urwäldern geworden. Wo keine umgestürzten Bäume liegen, ist der Boden dicht mit Bärlauch bewachsen, der jetzt kurz vor der Blüte steht. In den stillen und mit Schilf bewachsenen Teichen und Nebenarmen des Altrheins waren Wasservögel zu beobachten. In den schon verlandeten Flächen stehen rund 6000 Kopfweiden. Auch die Zeugen der bis 1983 andauernden landwirtschaftlichen Nutzung sind sehenswert: etwa 2000 Obstbäume, darunter mehr als 30 alte Apfelsorten finden sich auf den Wiesen und längs der alten Wirtschaftswege. Verwaltet und gepflegt wird der Kühkopf vom Hofgut Guntershausen aus, welches heute auch als Bildungszentrum dient. Es liegt nahe der Altrheinbrücke in Stockstadt.

Über diese verließen die Wanderer nach ihren Rundgängen die Insel, um im Naturfreunde-Bootshaus in Erfelden ihre hungrigen Mägen zu füllen - rustikale Speisen zu sehr günstigen Preisen und das direkt am Altrheinufer! Und da geschah dann das zweite Unvorhersehbare des Tages: Einige der müden Wanderer saßen bei blauem Himmel im Biergarten in der wärmenden Frühlingssonne, als plötzlich ein starker Schauer einsetzte. Die Flucht in die warme Wirtsstube ging dann aber im Gegensatz zur „Kletterpartie“ ganz schnell und problemlos.

Text: Helmut Kriha
Fotos: H-J Badior und N Kaiser

10km Gruppe am Buntstifthaus in Steinbach14-km Wandergruppe