Odenwaldklub
Groß-Zimmern e.V.

wandern mit dem Odenwaldklub

Rund um Vielbrunn

Auf schattigen Waldwegen zu einst wegweisender Technik

Wann: Sonntag, 16. Juni 2024

Zeit und Treffpunkt: 09:00 Uhr an der Haltestelle Zooladen, Groß-Zimmern, Bahnstraße 2

Rückkehr in Groß-Zimmern, ca. 18:00 Uhr

Streckenlängen: Drei Strecken zur Auswahl: 15 Kilometer (390 Hm), zwölf Kilometer (380 Hm) und 10 Kilometer (210 Hm)

Kosten: für die Busfahrt inkl. Führung im historischen Wasserwerk: 14 € für OWK-Mitglieder, 17 € für Gäste.

Einkehr zur Schlussrast: in der Gaststätte „Zum Limesˮ in Vielbrunn

Anmeldung: bis Donnerstag, 13.06.2024 über
E-Mail: info@odenwaldklub-gross-zimmern.de
oder per Telefon: 06071 72710 bei Familie Eisenlöffel-Timmermann

Wir freuen uns auf viele Mitwandernde
Manfred Timmermann, Helmut Kriha und Birgit Eisenlöffel

Wer sich Vielbrunn nähert, sieht schon von weitem die sich eifrig drehenden Windräder auf der Hochebene. Auch die Nachbauten der römischen Wachtürme am Limes sind nicht zu übersehen. Nicht so ohne Weiteres zu entdecken sind weitere Attraktionen im Wald um Vielbrunn. Versteckt im tiefen Mischwald in der Nähe des Ortsteils Bremhof stoßen wir bei unserer Wanderung auf den Nachbau eines hydraulischen Widders, der schon von weitem durch sein regelmäßiges Klopfen auf sich aufmerksam macht. Ganz in der Nähe befindet sich das historische Wasserwerk aus dem Jahr 1905, in das wir mit kompetenter Begleitung hineinschauen dürfen. Es begeistert nicht nur Technikaffine, sondern dank seiner Jugendstilelemente auch Ästheten. Auch das Römerkastell Hainhaus befindet sich auf unseren Wanderstrecken.

Der hydraulische Widder ist eine technische Errungenschaft des 18. Jahrhunderts. Mit dem Stoßheber konnten erstmals höher gelegene Regionen direkt mit Wasser versorgt werden. Bis dahin musste jeder Liter mühsam von Mensch und Tier hinauf transportiert werden.

Hydraulischer-WidderWas klopft denn da? Schon von der Ferne hört man das rhythmische Klopfen. Der Hydraulische Widder ist heute nur ein Schauobjekt. Im 18. Jahrhundert erleichterte er das Leben der Bauern jedoch sehr. Denn Wasser konnte nun von den Flussniederungen direkt hinauf zu den Höfen transportiert werden.

Mit dem historischen Wasserwerk, das sich ganz in der Nähe des hydraulischen Widders befindet, begann vor rund 120 Jahren das Zeitalter der zentralen Wasserversorgung in Vielbrunn. Das technische Herzstück ist ein 1994 restauriertes Pelton Pumpwerk. Bis 1967 pumpte es zuverlässig Wasser in den ca. 170 Meter höher gelegenen Hochbehälter, von wo es über damals neu verlegte Leitungen in die Häuser und Ställe gelangte. Auch äußerlich war das Wasserwerk für die damalige Zeit herausragend. Die kunstvoll gestaltete Fassade aus massiven Sandsteinquadern trägt ebenso wie die Wand- und Bodenfliesen im Innern die Handschrift des Jugendstils. Der kunstsinnige Großherzog Ernst Ludwig wollte an diesem Bauwerk austesten, ob sich der Jugendstil auch für technische Gebäude eignet. Offensichtlich hat das kleine Wasserwerk im idyllischen Bremhof den Test bestanden. Denn später wurden in Darmstadt weitere technische Gebäude (darunter die Maschinenhalle der TU) im Jugendstil gebaut.

historisches-WasserwerkDas historische Wasserwerk in Vielbrunn ist dank ehrenamtlicher Arbeit gut erhalten.


Das Kastell Hainhaus nutzten die Römer als Militärstation. Heute sind kaum noch Spuren aus dieser Zeit dort erkennbar. Die imposanten Steinsessel stammen keinesfalls aus der Römerzeit. Sie wurden wohl von den Fürsten zu Löwenstein-Wertheim aufgestellt, damit die fürstliche Jagdgesellschaft im 18. Jahrhundert rasten konnte.

HainhausAm ehemaligen Römerkastell Hainhaus: Aus heutiger Sicht nicht wirklich bequem. Aber immerhin ein Sitzplatz für die fürstliche Jagdgesellschaft im 18. Jahrhundert.

Alle drei Wanderstrecken führen an den genannten Sehenswürdigkeiten vorbei. Die 15-Kilometer-Gruppe startet am Flughafen von Vielbrunn, die Zwölf-Kilometer-Gruppe an der Gaststätte Ohrenbachtal und die Zehn-Kilometergruppe am Parkplatz Geyerstal. Die Wanderstrecken verlaufen hauptsächlich auf bequemen Wegen im schattigen Mischwald. Zur Schlussrast treffen sich alle in Vielbrunn in der Gaststätte Zum Limes.

Vielbrunn_KarteVielbrunn_Karte