Amorbach – barockes Kleinod im bayrischen Odenwald
Das Wichtigste vorweg:
Wann: Sonntag, 19.10.2025
Abfahrt: 09:00 Uhr, Bahnstraße Ecke Darmstädter-Straße, vis-à-vis vom Zooladen
Rückkehr in Groß-Zimmern ca. 18:00 bis 18:30 Uhr
Streckenlängen: 14 km (480 m ↑), 10 km (380 m ↑) und 9.5 km (250 ↑) zur Auswahl in drei Gruppen
Fahrtkosten für den Bus: 18 Euro für OWK-Mitglieder, 22 Euro für Nichtmitglieder
Schlussrast: gegen 15:00 Uhr im „Gleis 1“
Webseite mit Speisekarte: https://gleis1-amorbach.com/Startseite/
Anmeldung: bis spätestens Donnerstag, 16.10.2025 18:00 Uhr per
E-Mail: info@odenwaldklub-gross-zimmern.de (bevorzugt)
oder per Telefon bei Familie Badior, (06071) 42440
mit Angabe des Wunschgerichtes aus der für unsere Gruppe reduzierten Speisekarte: Speisekarte_Gleis1_OWK.pdf
Gäste sind wie immer herzlich willkommen.
Wir freuen uns auf viele Wanderfreudige, die Wanderführer:
Michael Höfs, Harald Dreher und Hans-Jürgen Badior
Wandern durch roten Sandstein
Buntsandstein ist eine versteinerte Wüste, die hier vor rund 250 Millionen Jahren die Landschaft prägte. Im Gegensatz zum hellen Sandstein, der vorwiegend aus Muschelkalk am Meeresboden entstand, setzt sich der rote Sandstein, neben den Sandkörnern, aus Salzen, Gips, Ton und Eisenoxid zusammen. Es ist der Rost, der dem Stein seine charakteristische Farbe verleiht und das Stadtbild prägt.
Der Name Amorbach leitet sich nicht vom römischen Gott der Liebe, sondern von Amerbach oder Ammerbach ab. Erst um 1200 wandelte sich der Name in Amorbach. Ursprünglich entwickelte sich der Ort, der schon 1253 zur Stadt erhoben wurde, rund um ein Benediktinerkloster. Vor 1803 gehörte es zu Kurmainz, wovon noch heute das Mainzer Rad in den Wappen am alten Rathaus zeugt. Zur Entschädigung für die an Frankreich verlorenen linksrheinischen Besitzungen erhielten die heimatlos gewordenen Fürsten von Leiningen 1803 vom Mainzer Erzbischof das Kloster Amorbach. Bereits drei Jahre später endete die Herrschaft über das neue Fürstentum schon wieder. Das ehem. Kloster selbst verblieb jedoch im Privatbesitz der Fürstlichen Familie zu Leiningen. Noch heute prägt das prachtvolle Palais das Gesicht der Stadt.
Abteikirche Amorbach, gänzlich aus dem roten Sandstein gebaut.
Das prachtvolle Innere der Stadtkirche
Das alte Rathaus wurde bereits 1478 ursprünglich im kirchlichen Besitz erbaut. Zum Rathaus wurde es erst 1687 und noch heute wird der Sitzungssaal benutzt.
Auch der Marktplatz wird vom Odenwälder Sandstein geprägt. Links hinten die Stadtkirche.
Innenhof der ehemaligen Amtskellerei der Mainzer Erzbischöfe. Nach der Nutzung als Amtsgericht, Rentamt und Kaserne ist hier heute das Heimatmuseum untergebracht.
Das Templerhaus von 1291 ist das zweitälteste Fachwerkhaus in Deutschland, der turmartige Mauerwerkssockel ist noch älter. Es gilt heute als authentisches Beispiel hochmittelalterlicher Profan-Architektur.
Die Wanderstrecken
Es stehen drei verschiedene Strecken zur Auswahl, die sich im Wesentlichen durch die zu erklimmenden Höhenmeter unterscheiden, weshalb sie auch deutlich kürzer ausfallen als sonst üblich.
Langstrecke
Die längste Strecke mit „nur“ 14 Kilometern, der „Waldromantikpfad“, weist immerhin über 400 Höhenmeter auf, aber bietet Naturgenuss pur. Der kulturelle, jedoch nicht der geografischer Höhepunkt der Strecke ist die Ruine der Gotthardsbasilika auf dem gleichnamigen Berg. Der Blick von dort oben in das Maintal entschädigt für die Mühen des Aufstiegs. Kurz danach trennen sich die Wege der 10-km- und der 14-km-Strecke. Die längere Strecke folgt dem Nibelungensteig bis nach Reuenthal um ihn anschließend in Richtung Neudorf zu verlassen. Nach der Ortschaft Neudorf auf 440 Metern Höhe geht es bergab über Schneeberg zurück nach Amorbach
Blick von der Gotthardsbasilika über Weilbach ins Maintal. Rechts hinten, das Kloster Engelberg oberhalb von Groß-Heubach
Mittelstrecke
Auf den Natur- und Kulturgenuss müssen auch die „Mittelstreckler“ nicht verzichten; sie kürzen lediglich den Romantikpfad auf 10 Kilometer mit 380 Höhenmetern ab. Beiden Strecken ist gemein, dass sie eine gewisse Trittsicherheit erfordern. Wanderstöcke und stabile Wanderschuhe sind besonders wegen der teilweise steilen Abstiegspassagen zu empfehlen!
Wechselvolle Geschichte auf dem Gotthardsberg
Die ursprüngliche Burg „Castrum Francenberg“ wurde auf Geheiß des Kaisers Barbarossa 1168 zerstört, und durch ein Nonnenkloster ersetzt, das im Bauernkrieg 1525 niedergebrannt, erneut aufgebaut und 1714 durch einen Blitzschlag endgültig zerstört wurde.
„Kurz“strecke
Für die, denen das zu sportlich ist, bietet sich die fast genauso lange „Kurzstrecke“ an, die auf etwas mehr als neun Kilometern nur 250 Höhenmeter überwindet und durch den Fürstlichen Seegarten und weiter durch das Tal der Mud und zurück über die Pulvermühle führt.
Kulturgenuss
Die Lang- und die Mittelstreckengruppen starten ihre Wanderung mit dem Stadtrundgang entlang der Hauptsehenswürdigkeiten, bevor sie mit dem Aufstieg zur Gotthardsbasilika beginnen, während sich die Teilnehmer der gemäßigteren Strecke die Baudenkmäler der Benediktiner und des Fürstentums Leiningen erst zum Ende der Wanderung zu Gemüte führen, aber dafür mehr Zeit und Muße haben, bevor auch sie zur Schlussrast in die Gastwirtschaft „Gleis 1“ am Bahnhof einkehren.
GPS-Track zum Download: Download der Datei „Amorbach_2025-10-19.gpx“
und/oder
Wanderstrecke auf Open-Streetmap-Karte ansehen.
Langstrecke: Rot
Mittelstrecke: Rot-Blau
Kurzstrecke: Grün
Karte zur Wanderung in Amorbach