Wanderbuch 90 Jahre OWK Gr-Zi
(26) Milseburg in der Rhön
VON JÜRGEN SCHLEICHER
KURZGEFASST:
Streckenlänge: 10.9 km
Auf– und Abstieg: ca. 530 m
Start und Ziel: Wanderparkplatz Milseburg
Schwierigkeitsgrad: mittel
Wanderzeichen:
Ausrüstung:
Rutschfeste Schuhe sind unbedingt erforderlich, Stöcke nützlich, denn die Anstiege zu den Gipfeln sind steinig.
HIGHLIGHTS:
Panoramaausblicke ins Fuldaer Land,
archäologischer Lehrpfad,
Kreuzigungsgruppe und St. Gangolfkapelle auf der Milseburg
Einkehrmöglichkeiten:
Milseburgstuben, Danzwiesen;
Fuldaer Haus auf der Maulkuppe;
Jausenhof Eselsbrunn
Auf Extratour in der Rhön
In den vielen Jahrzehnten, in denen ich Wandergruppen des OWK mit dem Bus gefahren und Wanderungen geführt habe,
lernte ich viele wunderschöne Regionen Deutschlands kennen und lieben. Darunter auch die Rhön.
Die Milseburg wird als Hessens schönster Berg gerühmt
MILSEBURG – DER BERG
In besonders schöner Erinnerung ist mir dort die Extratour Milseburg geblieben, benannt nach dem gleichnamigen Berg (nicht zu verwechseln mit der Burgruine). Der Berg, dessen unbewaldeter Gipfel auf 835 Meter eine barocke Kreuzigungsgruppe ziert, gilt als einer der schönsten in der Rhön. Das sensationelle Panorama von dem Basaltfelsen auf die umliegenden Rhönberge und weit darüber hinaus hat sich mir fest eingeprägt.
Anfang und Ende des gut zehn Kilometer langen Wanderwegs ist der Wanderparkplatz Milseburg, circa 20 Kilometer nordöstlich von Fulda. Er liegt auf der Passhöhe zwischen Dörmbach und dem Künstlerdorf Kleinsassen, in der Nähe der Ortschaft Oberbernhards. Die gesamte Extratour ist gut mit dem geschwungenen M markiert.
ARCHÄOLOGISCHER LEHRPFAD
Vom Parkplatz aus geht es stetig bergauf zum Gipfel. Hier befinden wir uns in der Kernzone des Biosphärenreservats Rhön, d.h. der Wald darf sich ohne menschliche Nutzung entwickeln und wirkt sehr ursprünglich. Zwischen den alten Laubbäumen tauchen immer wieder fantasieanregende Felsformationen auf. Der Weg ist außerdem sehr informativ. Da er als Lehrpfad angelegt ist, erfährt man Vieles über die Besiedlung in prähistorischer Zeit. Ein rekonstruierter keltischer Ring verweist außerdem auf die Besiedelung durch die Kelten. Ausgrabungsfunde lassen vermuten, dass eine stadtähnliche Ansiedlung der Kelten im ersten und zweiten Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung bis zu 1000 Menschen beherbergte. Sehenswert ist auch die Wallfahrtskirche St. Gangolf etwas unterhalb des Gipfels. Die Rhönhütte, die immer eine Einkehr wert war, ist leider dauerhaft geschlossen.
HINAUF ZUM STELLBERG
Die Exratour Milseburg führt weiter durchs Biebertal hindurch zum benachbarten Stellberg, von wo wir noch einmal einen herrlichen Ausblick ins Fuldaer Land genießen können. Die imposante Schutthalde mit Basaltblöcken auf dem Gipfel des Stellbergs sowie andere Geröllfelder oder einzelne Basaltblöcke auf dem gesamten Rundweg veranschaulichen, dass die gesamte Region vulkanischen Ursprungs ist. Vom Stellberg aus führt der Rundweg noch einmal durchs Biebertal, um zum Ausgangspunkt zurückzukehren.
Blick von der Milseburg über die Kuppenröhn
„Noahs Segel" auf dem Ellenbogen (813 m) in der Nähe des Eisenacher Hauses
EXTRATOUREN
Die Extratouren des Rhönklubs sind Premiumwanderwege, die als Tageswanderungen begangen werden können. Dabei handelt es sich um Rundwanderwege, die jeweils an einem Wanderparkplatz starten und eindeutig markiert sind.
Im Gegensatz dazu ist „Der Hochrhöner“ ein Premium-Fernwanderweg, der auf 180 Kilometern von Bad Kissingen nach Bad Salzungen über die höchsten Erhebungen der Rhön führt.
Die Rhön — Land der offenen Fernen
Kartenausschnitt mit eingezeichneter Wanderstrecke:
GPS-Track zum Download:
Download der Datei "Extratour-Milseburg.gpx"
oder
Den Track auf Open-Streetmap-Karte ansehen
Höhenprofil:
Silberdistel — Wahrzeichen der Rhön