Odenwaldklub
Groß-Zimmern e.V.

wandern mit dem Odenwaldklub

Wanderbuch 90 Jahre OWK Gr-Zi
(21) Grube Messel

VON MARTINA KOHLENBERG-GRIEßLING

GrubeM-Portrait.png

KURZGEFASST:
Streckenlänge: 11.5 km
Auf- und Abstieg: sehr gering
Start und Ziel: Besucherzentrum Grube Messel
Wegzeichen:

GrubeM-M1.jpg

HIGHLIGHTS:

Fossilien– und Heimatmuseum
Besucherzentrum Grube Messel
Zeitstrahlweg

GrubeM-Urpferchen.jpg

50 Millionen Jahre zurück

Für meinen Mann und mich sind Wanderungen, die Natur und Kultur verbinden, besonders reizvoll. Eine Wanderung, die uns deshalb sehr begeistert hat, ist die Messeler Urpferdchen-Tour. Sie führt rund um die UNESCO Weltkulturerbestätte Grube Messel und zum Fossilien- und Heimatmuseum in Messel.

Wir lernten diese Strecke anlässlich des Kreiswandertags 2018 kennen. Da es sich um eine geführte Wanderung handelte, konnten wir sogar direkt durch die weltweit renommierte Ausgrabungsstätte wandern. Das ist privaten Wanderern natürlich versagt, doch man kann eine solche Tour buchen.

Auch das Messeler Museum im ehemaligen Rathaus – ein wunderschöner Fachwerkbau – ist unbedingt einen Besuch wert. Sehr beeindruckt waren wir auch vom Besucherzentrum, das sich als „Fenster zur Vergangenheit” präsentiert. Es ist faszinierend sich vorzustellen, wie es vor 50 Millionen Jahren bei uns ausgesehen hat und was es damals alles an Flora und Fauna gab. Mein Mann und ich finden, wenn man schon so ein Juwel in der direkten Nachbarschaft hat, ist es einfach ein Muss, es auch zu besuchen – am besten mit dieser Wanderung:

DIE URPFERCHEN-TOUR …
… ist elf Kilometer lang und verläuft auf absolut ebenem Gelände. Sie ist sehr abwechslungsreich und gut mit dem M1 markiert. Vom Besucherzentrum führt der Weg zunächst außen an der Grube entlang. Dann überquert man die Bahngleise und wandert durch den herrlichen Mischwald auf die Messeler Felder hinaus zum Heimkehrerplatz an der K 180.

Der Platz erinnert an die Spätheimkehrer aus der Gefangenschaft des Zweiten Weltkriegs und ist heute dank ehrenamtlichem Engagement ein schön gestalteter Platz, der für private und öffentliche Feiern genutzt wird. Von dort führt der Weg durch das nette Örtchen direkt zum Museum und schließlich über den dreieinhalb Kilometer langen Zeitstrahlweg, auf dem man viel über die Erdgeschichte erfährt, zurück zur Grube.

INDUSTRIEGESCHICHTE IM MUSEUM
Neben den spektakulären Fossilienfunden – Urpferdchen und Urkrokodil – gibt es im Messeler Museum spannende Informationen zur Orts- und Industriegeschichte. Das Kapitel der Grube begann, als 1860 Ölschiefervorkommen entdeckt und in der Folge daraus Rohöl verschwelt werden konnte. Als 100 Jahre später die Ausbeutung nicht mehr rentabel war, blieb ein durch Tagebau entstandenes Loch mit einem Rauminhalt von 25 Millionen Kubikmeter zurück. Das Schicksal der Grube als Mülldeponie schien besiegelt. Doch wegen der bedeutenden Fossilienfunde erhoben sich nicht nur regional, sondern weltweit Proteste gegen diesen Plan. 1995 wurde die Grube Messel in die „World Heritage List“ der UNESCO aufgenommen.

Link zur Webseite Messel-Museum

BESUCHERZENTRUM GRUBE MESSEL: FENSTER ZUR VERGANGENHEIT
Das Besucherzentrum an der Grube Messel ist kein Museum. Es ist einerseits eine Stätte aktueller Forschung und gleichzeitig ein touristischer Leuchtturm der Region. Der eigene Anspruch ist, eine Begegnungs- und Austauschstätte von Wissenschaft und Öffentlichkeit zu sein. In diesem Sinne bieten Geo- und Biowissenschaftler im Rahmen von Führungen spannende Einblicke in die Messeler Urwelt vor 47 Millionen Jahren.

Link zur Webseite der Grube Messel

GrubeM_BlickAusgrstaette.jpgWelterbe Grube Messel


Kartenausschnitt mit eingezeichneter Wanderstrecke:
GPS-Track zum Download:
Download der Datei "GrubeMessel.gpx"
oder
Den Track auf Open-Streetmap-Karte ansehen

GrubeM-Heimatmuseum.jpgFossilien– und Heimatmuseum Messel GrubeM-Heimkehrerplatz.jpgHeimkehrerplatz

GrubeMessel-Karte.jpg