Odenwaldklub
Groß-Zimmern e.V.

wandern mit dem Odenwaldklub

Wanderbuch 90 Jahre OWK Gr-Zi
(15) Rund um Schloss Reichenberg

KURZGEFASST:

Streckenlänge: 7.5 km
Auf– und Abstieg: ca. 250 m
Start und Ziel:
Feuerwehrhaus Reichelsheim

Wanderzeichen:

SchlossReich-R7-R7V.png

HIGHLIGHTS:

Schloss Reichenberg
Gepflegte Streuobstwiesen
Aussicht über die Täler von Gersprenz, Mergbach und Michelbach sowie über die Gemeinde Reichelsheim und auf den Höhenzug der Neunkirchner Höhe.

TIPP:
Als Ergänzung oder Verlängerung dieser Wanderung bieten sich neben dem vollständigen R7 auch die Rundwanderwege von Fränkisch-Crumbach aus an, z.B. der FC1 oder der S2.

SchlossReich-Logo.jpg

Was charakterisiert unseren nördlichen Odenwald am treffendsten? Es sind die offenen Landschaften, nicht zuletzt die Streuobstwiesen, die diese Kulturlandschaft prägen und von der Liebe der Odenwälder zum Apfelwein erzählen! In den Gersprenzgemeinden rund um Reichelsheim sind noch besonders viele, von kleineren Waldstücken durchzogene Streuobstwiesen gut erhalten und bieten dem Wanderer abwechslungsreiche Wege und weite Aussichten.

Bei dem hier beschriebenen Weg handelt es ich um eine Variante des Panoramawegs R7, der beide Seiten des Gesprenztals einbezieht und rund 21 Kilometer lang ist. Im Gegensatz dazu eignet sich unser Wandervorschlag mit 7,5 Kilometer Länge auch schon mal als Sonntagmorgenspaziergang.

IN REICHELSHEIM AN DER STÜTZPUNKTFEUERWEHR ...
… gibt es einen großen Parkplatz wie geschaffen für den Start in diesen Rundwanderung, und ein Wegweiser „Fußweg zum Schloss“ zeigt unmissverständlich an, wo es lang geht. Dort, wo der asphaltierte Weg in einer Haarnadelkurve zum Schloss hinaufzieht, gehen wir stattdessen weiter geradeaus, hinaus in die Felder und Streuobstwiesen. Nach weiteren 350 Metern auf der Hochebene treffen wir auf das Wanderzeichen des Panoramaweges R7, dem wir jetzt folgen. Wir gehen vorbei an einem Unterstand bis zu einem markanten OWK-Wegweiser an der Nicklas-Eiche, der uns mit dem Zeichen R7V in Richtung Wiesenmühle leitet.

HINAB NACH BEEFRURTH
Der R7V führt uns vorbei an den alten Obstbäumen bis zu den ersten Häusern von Beerfurth, das nicht nur durch Schokoladenhasen und Lebkuchen, sondern auch wegen der dort ansässigen Kelterei Krämer bekannt ist. Die Firma Krämer (Bembel with Care) unterstützt besonders die Pflege der Steuobstwiesen. Unmittelbar am Ortsrand von Beerfuhrt biegen wir rechts in den Gräbenweg ein, der uns sofort wieder aus dem bebauten Gebiet hinaus führt. Nach 160 Metern wenden wir uns nach links und treffen nach weiteren 250 Metern wieder auf den regulären R7-Weg, der an dieser Stelle von der anderen Gersprenztalseite herüber kommt.

HINAUF ZUM HASENBUCKEL
Mit dem Wanderzeichen R7 steigen wir hinauf zum Hasenbuckel, der mit 277 Metern sogar noch 17 Meter höher ist als sein Gegenüber, der Hasenberg. Um keine Aussicht zu verpassen, führt der Weg ab dem weithin sichtbaren Mobilfunkmast an der bewaldeten Kuppe vorbei. Dann gilt es aufzupassen, denn an einem Picknickplatz mit Tisch und Bank darf man nicht der Versuchung erliegen, geradeaus weiter zu gehen, sondern muss spitz nach links abbiegen, fast in die Gegenrichtung zurück. Kurz hinter einer Bank ohne Rückenlehne geht es rechts durch die Felder, dann links an der gut gepflegten Streuobstwiese vorbei bis zu einer steinernen Hütte und dann wieder rechts in Richtung auf die Beerfurther Straße zu.

AUF DEM WIESENPFAD ZUM SCHLOSS
Kurz vor dem Erreichen der Beerfurther Straße beginnt rechts ein Wiesenpfad, der direkt zur Burgmauer der ehemaligen Stauferburg hinauf führt. Nach ausgiebiger Besichtigung, wobei man den Blick von der Schlossterrasse nicht versäumen sollte, schlendern wir auf dem Fahrweg wieder hinab nach Reichelsheim.

SchlossReich-Hochebene.jpgAuf der Hochebene zwischen Michelbach und dem GesprenztalSchlossReich-Schlossportal.jpgSchlossportal, rechts die Michaeliskapelle


SchlossReich-Michaeliskapelle.jpgMichaeliskapelle Schloss Reichenberg - BlickBlick von der Schlossterrasse auf Reichelsheim

INTERESSANTES AM WEGESRAND:

WISSENSWERTES AM WEGESRAND

SCHLOSS REICHENBERG
Das Schloss Reichenberg ist eigentlich kein Schloss, sondern die Burgruine einer Höhenburg. Die erste urkundliche Erwähnung geht auf das Jahr 1307 zurück. Nach einer anderen Quelle könnte sie auch schon um 1150 erbaut worden sein. Sie gehörte zum Besitz der Grafen von Erbach und ist seit 1979 im Privatbesitz. Sie dient heute als Begegnungsort und Zentrum der Offensive Junger Christen (OJC).

MICHAELISKAPELLE
Der gotische Bau verbindet nach der Restauration historische mit modernen Elementen. Die Fenster wurden 2014 durch den Glaskünstler Robert Münch neu gestaltet. Sie ist für Besucher zugänglich.

CAFÉ SCHLOSS REICHENBERG ...
... ist normalerweise an Wochenenden geöffnet. Die Terrasse bietet einen wunderbaren Blick auf Reichelsheim und den Höhenzug der Neunkirchner Höhe.

ODENWALD — APFELWEINLAND
Charakteristisch für den nördlichen Odenwald sind die Streuobstwiesen, die es hier im Gersprenztal noch reichlich und in relativ guter Verfassung gibt. Auch die Kelterei Krämer unterstützt aktiv die Pflege der alten Obstbäume, auch wenn diese ihre wirtschaftliche Bedeutung längst verloren haben. Nutzobst wird heute fast ausschließlich in Spalieranlagen erzeugt.

STREUOBSTWIESEN
Der merkwürdige Name hat sich aus dem Begriff „Obstbau in Streulage“ entwickelt. Das besondere an Streuobstwiesen, in denen vollständig auf Pestizide und Herbizide verzichtet wird, sind ihre Bedeutung für den Naturschutz. Im Frühjahr profitieren die Bienen vom Nektar. Das reife Obst ernährt viele Insekten, von denen wiederum die Vögel profitieren. Die knorrigen Stämme mit ihren ausgebrochenen Ästen bieten viele Nistmöglichkeiten für Höhlenbrüter.



Kartenausschnitt mit eingezeichneter Wanderstrecke:

GPS-Track zum Download:

Download der Datei "SchlossReichenberg.gpx"
oder
Den Track auf Open-Streetmap-Karte ansehen

Höhenprofil:

SchlossReich-Profil.jpg
SchlossReichenberg-Karte.jpg

SchlossReich-Schloss.jpgSchloss Reichenberg oberhalb von Reichelsheim

SchlossReich-Streuobst.jpgStreuobstwiese oberhalb von Beerfurth im Frühling


SchlossReich-Apfelbaeume.jpgApfelbäume an der R7-Variante R7V in Richtung Beerfurth

SchlossReich-Apfelbaum.jpgSchloss Reichenberg lugt unter dem Baum hervor

SchlossReich-Panorama.jpgBlick über das Tal von Michelbach hinaus